Spätes Babyglück

Spätes Babyglück

von Desmodenia am 24.09.2011 18:03

Ich bin heute über seinen sehr interessanten, wie auch bizarren Bericht gestolpert. Wie wir wissen, bekommen viele Frauen immer später Kinder,oder entscheiden sich freiwillig für absolute Kinderlosigkeit. Die Gründe dafür sind dahingestellt und sie sind jedem selbst überlassen. Ich verstehe meine Geschlechtsgenossinen in der Hinsicht sehr wohl. Doch nun hat eine 58Jahre alte Italienerin dem "Spätgebären" die Krone aufgesetzt.

Die Zwillinge waren bereits am Donnerstag in einem Krankenhaus in Mailand per Kaiserschnitte zur Welt gekommen. "Wir sind sehr glücklich. Das ist ein Wunder, für das wir Gott danken", erklärte die 58-Jährige, deren Mann 72 Jahre alt ist. Das kleine Mädchen und der kleine Junge, die bereits in der 33. Schwangerschaftswoche zur Welt kamen, wurden mit Hilfe einer Eizellspende im Ausland gezeugt - in Italien ist eine solche künstliche Befruchtung verboten. Der Arzt Enrico Ferrazzi erklärte, mit seiner Hilfe seien zwei "Wunschkinder" geboren worden.

Erst am Sonntag waren in Salerno im Süden Italiens Zwillinge zur Welt gekommen, deren Mutter 57 und deren Vater 70 Jahre alt ist. Wegen eines anderen Falls in Turin sorgen Berichte über spätes Elternglück in Italien derzeit für großes Aufsehen: Vor einer Woche hatte das dortige Jugendgericht ein 16 Monate altes Mädchen zur Adoption freigegeben, weil es seine Eltern für zu alt hielt.

Der 70-jährige Vater und seine 57-jährige Frau hatten 1990 geheiratet. Die Bibliothekarin versuchte jahrelang vergeblich, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, zwei Adoptionsanträge wurden 1999 und 2003 abgelehnt. Daraufhin entschloss sich das Paar zur künstlichen Befruchtung im Ausland. Im Mai 2010 kam das in den italienischen Medien "Viola" genannte Mädchen auf die Welt. Doch schon einen Monat später wurde es von dem Jugendgericht in eine Pflegefamilie gegeben, nachdem Nachbarn die Eltern angezeigt hatten, weil sie das Baby eine halbe Stunde lang allein im Auto gelassen hatten.

Was haltet ihr von der Sache, dass Frauen in diesem Alter noch Kinder bekommen. Immerhin hat man die Menopause zu diesem Zeitpunkt erfolgreich erreicht und auch wenn es grausam kling: Wenn es in jungen Jahren nichts mit dem Kinderzeugen geworden ist, dann hatte das einen natürlichen Grund. Kann ein Kinderwunsch so stark sein, dass er eine solche verzweifelte Vorgehen- bzw. Handlungssweise rechtfertigt?

Eure Meinung ist gefragt!

Re: Spätes Babyglück

von SoraUltima am 24.09.2011 19:36

Also 58 ist schon etwas zu alt. Kaum sind die Kinder in der Schule, sind die Eltern alte klapprige Rentner
Wenn sie das jahrelang versucht haben, frag ich mich warum sie das mit der künstlichen Befruchtung nicht eher gemacht haben, als sie gemerkt haben das es sinnlos ist. Das es nicht gleich sofort funktioniert ist mir vollkommen klar.

Wenn man im so hohen Alter Kinder kriegt kann das doch auch gefährlich werden oder?
Für das Kind und für die Mutter.

Re: Spätes Babyglück

von Desmodenia am 25.09.2011 02:57

Die beiden haben 1990 geheiratet... das war vor 21 Jahren. Ergo war die Dame damals 36 Sommer jung. Das ist ein bereits hohes Alter, selbst wenn sie schwanger geworden wäre. Sicherlich hat Mutter Natur Frauen Mitte Dreißig noch die Fähigkeit gegeben sich zu reproduzieren, aber die Erfolgsquote sinkt ab 30 rasant. Das hat einen Sinn und einen Zweck, denn Schwangerschaft und Geburt sind eine Anstrengung für den Körper. Je älter man wird, desto weniger kann man es sich leisten (so zumindest der Bauplan von uns Menschenfrauen) Energie zu verschleudern. Darum gibt es ja auch die Menopause, in welche sich die gute Frau längst befand.

Es klingt jetzt vielleicht sehr gemein, wenn ich das sage, doch finde ich die Entscheidung des Paares hochgradig egoistisch. Das hat nichts mehr mit "kinderlieb" zu tun. Fast genauso dreist wie die ganzen Kindermütter. Sicher, jeder Mensch hat das Recht Nachkommen zu zeugen und für viele Frauen ist es eben ein Teil des Lebens Mutter zu werden und es schmerzt in der Seele, wenn man das nicht kann. Dennoch sollte man, so furchtbar sich das anhört, ab einem bestimmten Alter die Idee sausen lassen. Immerhin bleibt für niemanden die Zeit stehen, nur weil man Kinder in die Welt gesetzt hat. Um es plump zu formulieren: Es sollte halt nicht sein und da hat man der Natur auch nicht ins Handwerk zu pfuschen.

Nicht umsonst ist es für Paare, wenn sie nicht gerade Millionen auf dem Konto haben,  lediglich bis zu einem bestimmten Alter möglich Kinder zu adoptieren. Nebenbei kostet so eine künstliche Befruchtung richtig viel Schotter und wenn der Kinderwunsch so groß und unbändig ist, warum nicht Pflegekinder in Betracht ziehen? Es gibt so viele Würmchen, die aus schlechten Verhältnissen geholt wurden und dringend ein bisschen Fürsorge benötigen. Eine Vormundschaft für ein Kind ist leichter zu erhalten und weitaus günstiger. Muss man also als Halboma noch sein eigenes Genmaterial in die Lande feuern wie ein Brutkasten auf Volltouren?

Vorab sei gesagt das eine Schwangerschaft auch im erhöhten Alter ohne Probleme verlaufen kann. Es steht jedoch leider fest, dass die Risiken mit dem alter langsam steigen. Eine Schwangerschaft wirkt sich negativ auf den Kreislauf und den Stoffwechsel aus. Viele Frauen leiden bereits in der Schwangerschaft unter Bluthochdruck.

Spätgebärende bedürfen daher vom Zeitpunkt der Empfängnis bis zur Entbindung einer höheren Aufmerksamkeit und müssen folglich mehr Untersuchungen über sich ergehen lassen. Zusätzlich zu den Beschwerden, die die Spätgebärende zu erwarten hat, ist es nachgewiesen, dass Kinder Spätgebärender einem erhöhten Risiko von Gendefekten ausgesetzt sind. Erkrankungen wie Trisomie und das Marfan-Syndrom kommen bei diesen Kindern wesentlich häufiger vor.

Durch unsere moderne Medizin ist es jedoch möglich die oben benannten Probleme auf ein Minimum zu reduzieren, dass selbst eine Frau von vierzig Jahren eine fast risikofreie Schwangerschaft und Geburt haben kann. Ob es vertretbar ist sich in diesem Alter schwängern zu lassen, ist eine Frage der Moral...