Hirnpups a la Ramsauer - Helmpflicht für Drahtesel

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Desmodenia
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Hirnpups a la Ramsauer - Helmpflicht für Drahtesel

von Desmodenia am 04.11.2011 21:16

Das Tragen von Helmen könnte für Radfahrer demnächst zur Pflicht werden. Grund sei die "dramatische Zunahme" der Zahl tödlich verunglückter Fahrradfahrer, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Dienstag in Berlin.

Bild vergrößern Sollte das Tragen eines Fahrradhelms tatsächlich verpflichtend werden - wie von Verkehrsminister Peter Ramsauer angedacht (CSU) -, würde das den entsprechenden Fachgeschäften zusätzlichen Umsatz bescheren. (© dapd)

Von zuletzt 450 toten Radfahrern im Jahr sei jeder zweite an Kopfverletzungen gestorben. "Aber nur neun Prozent der Radfahrer tragen einen Helm." Ändere sich daran nichts, müsse der Helm zur Pflicht werden, kündigte Ramsauer an. So müsse sich der Anteil behelmter Fahrradfahrer mittelfristig auf über 50 Prozent erhöhen. Gelinge dies nicht, "dann muss man fast zu einer Helmpflicht kommen", so Ramsauer.

Skeptische Reaktionen auf Ramsauers Vorstoß

Die Pflicht zum Helm ist seit vielen Jahren umstritten, zuletzt war die Debatte wieder angesichts einer wachsenden Zahl von Elektrofahrrädern aufgeflammt, sogenannten Pedelecs. Weil sie häufig schneller unterwegs sind als herkömmliche Räder, gelten sie als unfallträchtiger. Genaue Statistiken gibt es dazu zwar noch nicht. Fest steht aber, dass die Zahl der Unfälle mit Fahrrädern seit einiger Zeit weniger stark zurückgeht als mit Autos. Gleichzeitig nimmt der Radverkehr vor allem in den Städten zu - wie zuletzt auch die Zahl tödlicher Unfälle.

Experten sind dennoch skeptisch, dass eine Helmpflicht das Problem lösen wird. "Der Helm schützt vor allem vor Kopfverletzungen, und er schadet auf jeden Fall nicht", sagt etwa Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der deutschen Versicherer. "Aber an einer Zunahme tödlicher Unfälle wird eine Helmpflicht nur wenig ändern."

Mindestens ebenso wichtig sei es, für die wachsende Zahl von Radfahrern auch die entsprechenden Verkehrswege einzurichten. "Die Radfahr-Infrastruktur ist in vielen Städten noch mäßig bis ungenügend."

Ähnlich sieht es der fahrrad-affine Verkehrsclub Deutschland (VCD). In einer Stellungnahme zum Bericht einer entsprechenden Expertenkommission empfahl der VCD kürzlich, eher an den Unfallursachen anzusetzen - neben einer besseren Infrastruktur etwa auch durch elektronische Helfer, die Lastwagen-Fahrer daran hindern, Radler zu übersehen.

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Ramsauer dagegen will nun prüfen lassen, was eine Helmvorschrift bringen könnte. Selbst wenn so nur ein Teil der Radfahrer einen gefährlichen Unfall überleben würden, wäre doch schon einiges gewonnen, findet der Minister.

Eure Meinung

Also, ich gehör nicht unbedingt zu den Fahrradfahrern dieser Welt und meide das klapperige Drahtgestell wo es nur geht, weil mir so ein rollenes Leichtmetallskelett schon immer suspekt war. Dennoch frage ich mich, was dieser Einwurf von Herr Ramsauer bringen soll. Ich möchte die Situation mal aus der Perspektive einer Autorfahrerin erzählen.

Überlegen wir uns einfach mal, dass ich auf einer Landstraße mit 100 Sachen herumdüse, was, ohne entsprechende Hinweisschilder auf niedrigere Geschwindigkeiten kein Verbrechen ist. Eine Weile habe ich freie Sicht auf eine gerade Strecke, die sich etwa 200 Meter weiter in eine Kurve biegt. Ich presche also lang, bremse etwas auf 80km/h ab, damit ich mich die allgemeinen physikalischen Gesetze nicht aus der Kurve hebeln. Hinter dem nicht einsehbaren Scheitelpunkt der Biegung nun der große Schreck. Ein Möchtegern - Jan Ullrich auf seinem Trettmühlchen. Zwar fährt Person XYZ nah am Rand, doch würde er von mir mitgerissen. Ausweichen unmöglich, da Gegenverkehr. Daher ist nur Abbremsen angesagt und das nach allen Regeln der Kunst. Die Reifen quietschen, es riecht nach Gummi und der Fahrer hinter mir sitzt kreidebleich an seinem Lenker, weil er mir fast drauf gefahren wäre.

Was lernen wir daraus?

Kommt ein Auto geflogen, reicht ein Helm nicht aus. Bei solch einer Masse und derartigen Geschwindigkeiten überlebt das keiner. Am allerwenigstens der Dödel mit Helm auf seinem Rädchen. Nun, vielleicht ist es am Ende noch möglich das Opfer aus dem Knochen und Gewebebrei anhand seines perfekt erhaltenen Schädels zu identifizieren... aber viel nutzt das dem am Unfallort verblichenem Würstchen nicht. Anstatt also eine Helmpflicht rauszuwichsen vielleicht mal ein paar Radwege neben den Straßen bauen. Aber das kostet bekanntlich Geld, welches man braucht um sich die Diät zu finanzieren oder es für andere Zwecke zu veruntreuen.

Allgemein könnte man auch ein generelles Fahrverbot für Radfahrer auf Landstraßen einrichten. Wenn man bedenkt wie dämlich manche Rad fahren. Von nebeneinander hertretenden Grüppchen (auf Schwafelhöhe), bis zum ausgedehnten Schlangenlinienfahren und dem berühmten, weil nicht für nötig gehaltenen Arm raus halten beim Abbiegen ist alles dabei. Letztlich ist der Autofahrer der Dumme. Wie oft mich nun schon Fahrradfahrer gezwungen haben eine Vollbremsung hinzulegen, weil man nicht in der Lage ist zu begreifen, dass man auch als Radler an die gägnigen Vorschriften im Straßenverkehr gebunden ist, kann ich mich nicht erinnern und selbst wenn ich es könnte, könnte ich gar nicht so weit zählen.

Was also tun, mit dieser speziellen Sorte von Mensch, die meinen sie müssten etwas für ihre Gesundheit tun, indem sie auf einer Landstraße ihr Leben riskieren? Ramsauer scheint nicht gerade viel Rad zu fahren, oder? 

Darf man eigentlich auch einen Radfahrer belangen, wenn man auf Grund seines verkehrswidrigen Verhaltens einen "Ausweichunfall" baut, welcher einen direkt ins nächste Krankenhaus befördert?

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.11.2011 21:18.

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Re: Hirnpups a la Ramsauer - Helmpflicht für Drahtesel

von Katta am 04.11.2011 21:33

Seitdem ich selber Auto fahre bin ich für ein generelles Fahrradverbot auf den Straßen - egal wo. Sprich für die Einrichtung spezieller Fahrradwege. Die von dir geschilderte Situation hatte ich schon dermaßen oft, dass ich bei Radfahrern gleich eine dicke Krawatte bekomme. Zumal die meisten es nicht einmal für nötig halten mal um sich zu blicken, wenn sie auf eine Straße auffahren.

Doch auch als Fußgänger sind sie für mich eine Qual, in meiner Studienstadt sind Fahrräder beinahe häufiger anzutreffen als Autos, besonders am Campus. Aber es zeigt sich auch hier wieder das taktvolle Verhalten der Radler. Es wird nicht geklingelt, um um Platz zu bitten, nein, man fährt den Leuten lieber in die Hacken oder umkurvt sie haarscharf. Rote Ampeln gelten zumeist auch nur für Autos und bremsen für andere ist mal überhaupt nicht drin. Immer schön drauf halten.

Womöglich haben mich alle schlechten Erfahrungen schon versaut, ich denke eine Helmpflicht mag zwar nett sein, aber wesentlich mehr würde es bringen, wenn die Radfahrer mal einsehen würden, dass sie nicht alleine im Straßenverkehr sind und auch keine Narrenfreiheit haben.


   

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Re: Hirnpups a la Ramsauer - Helmpflicht für Drahtesel

von Katta am 08.01.2012 11:39

Apropos Hirnpupse...Schon gehört? Bald sollen Kopfhörer im Straßenverkehr verboten werden, zumindest denkt man über einen Gesetzesentwurf nach. Dann drohen einem als Fußgänger 40€ Bußgeld, wenn man mit Knopf im Ohr erwischt wird und ab 80€ aufwärts, wenn man aufgrunddessen für Komplikationen im Straßenverkehr sorgt.


   

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Sunny

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Re: Hirnpups a la Ramsauer - Helmpflicht für Drahtesel

von Sunny am 08.01.2012 11:47

Ach NEIN! Das darf nicht werden..Ohne Musik im Uhr würde
ich meine ganze Schulweg nicht schaffen  das wär ein Tod für mich
wenn das wirklich kommen würde!! Also ich perönlich hört auch laut 
musik aber trodembekomm ich noch mit wenn ein Auto kommt...
Ach nööö ich find das nun nicht gut 


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Desmodenia
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Re: Hirnpups a la Ramsauer - Helmpflicht für Drahtesel

von Desmodenia am 09.01.2012 00:45

Also, das juckt mich jetzt weniger, da ich keine Stöpsel in den Ohren habe, wenn ich irgendwo herumlaufe, wobei ich es äußerordentlich dreist finde, wie den Leuten wieder mal das Geld aus der Tasche zu ziehen versucht wird. Eine Zeit lang hieß es ja auch Rauchen im Auto wird verboten und zu laut Musik hören ist eh tabu. Letzteres hat auch seinen Grund, da man sonst echt behindernd werden kann, wenn man die Sirene eines Rettungswagens nicht hört. Viele halten sich jedoch nicht daran, was mich gruselt.

Nette Anekdote von mir: Ich war Gestern noch fix tanken und stehe so am Zapfhahn und denk an nix böses, da fährt neben mir ein tiefergelegter Möchtegern Pimp Wagen vor, mit allen lächerlichen Schikanen, die man sich nur vorstellen kann. Jedenfalls hatte der die Musik so laut, dass ich ohne Probleme jedes gesungene Wort verstanden habe. Unghefähr so, als würde man neben einem Radio auf Zimmerlautstärke stehen. Da frage ich mich doch, ob es bei dem jungen Mann nicht irgendwo im Hirn fehlt. Gut, irgendwer muss ja auch in Zukunft Hörgeräte kaufen und es ist letztlich nicht mein Bußgeld, wenn er nen Rettungswagen behindert oder ihn die Polizei aus dem Verkehr zieht. Dafür sollte man doch echt mal ein Gesetz mit richtig fetten Straßen erstellen, aber doch nicht für den kleinen Fußgänger, der mit seinen Ohrstöpseln auf ner Einkaufsstraße bummelt. Korrigiert mich, aber ich glaube nicht, dass es ein Gesetz gibt, was fette Subwoover in Autos verbietet...

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Re: Hirnpups a la Ramsauer - Helmpflicht für Drahtesel

von Katta am 09.01.2012 00:55

Mich juckt das schon, hab die Dinger immer und überall drin, wenn ich alleine unterwegs bin, weil ich den alltäglichen Lärm nicht leiden kann. Finds nur bescheuert da jetzt Druck auszuüben und halbblinde Rentner noch durch die Gegend gurken zu lassen.
Ich lass den alten Leuten ja gerne ihre Freiheit, aber so eine Kontrolle für Fahrer ab 60 oder so, wäre doch nicht zu viel verlangt...(gibt es auch ne nette South Park Folge zu)

Deine Tankanekdote kommt mir seltsam bekannt vor, diese Gruppe scheint nie auszusterben. Jedenfalls macht ein Verbot von zu lauter Musik im Auto jedenfalls Sinn, das andere ist wieder nur Abzocke, wobei es bei Radfahrern wohl auch seine Berechtigung hat.


   

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Re: Hirnpups a la Ramsauer - Helmpflicht für Drahtesel

von Desmodenia am 14.05.2012 22:33

Ja, ja die Tankstellen -Anfahrer - BummBumm-Mucke- Halbwüchsigenfraktion stirbt auch nicht aus. Mit irgendwas muss die hohle Blase namens Kopf ja gefüllt sein. Wenn schon nicht mit Verstand, dann eben mit dröhnendem Bass.

Das der kleine Spaziergänger keine Stöpsel mehr tragen darf, halte ich für sinnfrei, ist mir noch nie ein Fussgänger begegnet, der fern seiner Umwelt, einfach mal so quer über die Straße groovte und nicht nach links oder rechts guckte. Bei Fahradfahrern sehe ich das eher wie Katta. Man schaue sie sich doch mal an, die jugendlichen Schulradler, die mit ihren tonnenschweren Schulkanistern auf dem Buckel, wippend und vielleicht noch ne Kippe schmauchend, weltfremd und vergessen daherradeln wie es in ihrer hormonellen Lust steht.

Hab ich schon erwähnt, dass ich Radfahrer nicht mag? Besonders dann nicht, wenn ich hinterm Steuer sitze? Da könnt ich zum Mörder werden, wenn sich diese Pedalkünstler stark frequentierte Straßen aussuchen. Klar, ich versteh, dass wenn man keinen anderen Weg hat, sich eben auf dieses Selbstmordkommando einlassen muss, aber dann doch bitte gesittet und nicht wie ein angetrunkener Höhlenmensch auf Mammutjagd. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, liegt meine Radlerzeit viel zu weit zurück um micht zu entsinnen wie es ist in die Pedale treten zu müssen, weil einem halt nix anderes übrig bleibt. Die Mobilität meines Autos hat mich doch ziemlich verstockt werden lassen...

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