Facebook - Der Titan der Social Networks

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Desmodenia
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Facebook - Der Titan der Social Networks

von Desmodenia am 29.01.2012 02:29

Weltweit 500 Millionen, in Deutschland zehn Millionen Mitglieder – kaum einer ist über sein Mitmachen glücklich, aber alle machen mit. Das Phänomen Facebook

Sie sind so viele, wie die EU Bürger hat, und fast so viele wie die Einwohner Nordamerikas. Eine halbe Milliarde Menschen bevölkert inzwischen den Kontinent Facebook, den es bloß als dunkelblau umrandete Webseite im Internet gibt.

Facebooks Erfolg ist auf den ersten Blick ein erstaunliches Phänomen. Einige behaupten gar, sich bei Facebook wieder abzumelden, sei schwerer, als mit dem Rauchen aufzuhören. Der Vergleich ist nicht so schlecht. Schließlich ist bei Facebook kaum einer über seine Mitgliedschaft wirklich glücklich. Die Facebooker können es nur nicht lassen. In einer aktuellen Verbraucherumfrage haben amerikanische Nutzer dem Netzwerk schlechtere Noten gegeben als dem Internetauftritt ihres Finanzamts.

Und die 500 Millionen sind auch noch erstaunlich aktiv. Es sind diejenigen nicht mitgezählt, die sich nur angemeldet haben und seitdem als reiner Name in der Datenbank stehen. Mindestens einmal im Monat machen diese 500 Millionen etwas in diesem sozialen Netzwerk, 30 Milliarden Links, News, Kommentare, Fotos oder Videos landen in diesem Zeitraum bei Facebook. Deutschland liegt mit seinen zehn Millionen Mitgliedern übrigens eher im Mittelfeld, Amis und Briten sind, prozentual an der Bevölkerung gemessen, noch viel begeisterter, wie etwa auch Island, Hongkong oder Norwegen.

Die Hauptprobleme heißen Zeitverschwendung, Probleme mit Datenschutz und Sicherheit . Immer wieder gibt es Aufrufe zum Massenaustritt , aus Protest etwa gegen neue Nutzungsbedingungen, mit denen Facebook-Chef Mark Zuckerberg den Mitgliedern noch ein bisschen mehr Aufsicht über ihre Daten abluchsen will. Keiner dieser Aufrufe hatte nennenswerte Konsequenzen. Es gibt auch keine nennenswerte Alternative zu Facebook. Und wenn es sie gäbe, wäre die Völkerwanderung dorthin alles andere als ausgemacht. Wenn alle anderen da sind, geht man nicht so einfach auf die nächste Party, nur weil da der Schnaps besser schmeckt.

Vielleicht wird Facebook selbst irgendwann links liegen gelassen, weil es etwas noch geileres, die menschlichen Grundbedürfnisse kitzelndes großes Ding im Netz geben wird. Facebook ist nichts anderes als die digitale Antwort auf die urmenschliche Suche nach Anerkennung und Geselligkeit. Die meisten Menschen können gar nicht genug davon kriegen. Laut gibt das keiner zu, insgeheim jedoch ist Facebook genau der Beweis für diese These; ausgerechnet weil es so mangelhaft und unterirdisch ist – und trotzdem fast alle mitmachen. Und sei es auch nur aus Angst, etwas zu verpassen.

Natürlich gibt es immer noch eiserne Verweigerer im Bekanntenkreis. Aber das sind die gleichen, die früher nie ins Fitnessstudio gegangen wären oder ein Handy gekauft hätten. Die dem Punkrock treu blieben, obwohl die anderen längst Elektro hörten. Heute haben sie die besten DJ-Sets auf ihrem iPod. Facebook haben sie nicht nötig, weil sie genug Freunde haben. Ja, ja. Irgendwann kriegt Facebook auch sie. Facebook, oder das nächste soziale Ding im Netz, kriegt sie alle.

Das dahinterliegende Phänomen heißt: Digitalisierung. Wir erleben derzeit, dass alles, was es auch in der analogen Welt gibt, seine Entsprechung im Digitalen findet. Es ging los mit dem „Desktop", dem „Arbeitsplatz", der eine verpixelte Wiedergabe des eigenen Schreibtisches war, mit seinen Ordnern und dann auch einem Mülleimer. Es erwischte den Brief (E-Mail). Google entwickelte nicht nur das erfolgreichste Findbuch (den Google-Suchschlitz) für das in Daten übersetzbare Weltwissen (Internet), dort im Netz verwandelten sich auch Einkaufsläden (Online-Shops) und Flohmärkte (Ebay), Straßenkarten (Google Maps) und Bücher (eBooks) in Alltagshilfen, die ohne Anfahrtsweg und Stauraum auskamen, in Daten nämlich (die man einfach herunterladen kann, verschicken und weiterverwursten). Alles, was niet- und nagelfest ist, bekommt derzeit seine immaterielle Kopie.

Und nicht nur das. Die Digitalisierung umfasst eben nicht nur Schreibtische und Papierkörbe, sondern auch Zwischenmenschliches, Unaussprechliches, Kunst und sogar Kriege. Man denke nur an die Auseinandersetzungen zwischen AppleAnhängern und ihren Gegnern, die einander inzwischen bekriegen wie einst Katholiken und Protestanten.

Facebook ist , was in der analogen Welt „eher so Bekannte" sind. Bei der Beobachtung, wie das Internet mit Cliquen und Netzwerken umgeht, welche Buttons, Funktionen und Prioritäten es sich dafür erfindet, kann man interessante Rückschlüsse ziehen auf das analoge Leben. Zum Beispiel kann man plötzlich sehr leicht untersuchen, dass bestimmte Lebenseinstellungen oder sogar Dickleibigkeit sich in Freundeskreisen parasitär verbreiten. Das allein ist ziemlich spannend.

Noch interessanter und vor allem diskussionswürdig wird es immer da, wo Friktionen auftreten. Wo Bezüge plötzlich verändert werden durch ihre Übertragung in die Welt der Daten. Wo bei dem Versuch, Freundschaften im Netz abzubilden, etwas herauskommt, was eigentlich den Namen nicht mehr verdient. Oder, daher das große Thema Datenschutz : Wo die Trennung zwischen öffentlich und privat eine neue Bedeutung bekommt, einfach nur, weil man früher im Dorf zwar viel weniger Privatsphäre genoss, man aber heute im Zweifel vor der ganzen Welt nackt dasteht, wenn man sich online einmal auszieht. Und das vielleicht nie wieder rückgängig machen kann. Denn das Erinnern funktioniert anders in der Datenwelt, viel langfristiger. Außerdem will noch jemand Profit schlagen, derjenige nämlich, der Arbeit in die Software investiert hat und nun die Daten auf seinen Servern pflegt. Wo Freundschaft früher kostenlos war, hat heute das Gewinninteresse (von Facebook, Google, Twitter) Einfluss auf die Strukturen, weil all das zu einer Frage der geschickten Programmierung wird.

Facebook macht vieles auch besser. Es kommt zum Beispiel den Ängstlichen und Kontaktscheuen entgegen, im Grunde der Mehrzahl der Menschen. Es ist viel einfacher, eine Freundschaftsanfrage zu verschicken, als jemanden in der Kneipe anzusprechen. Und wen man alles ansprechen kann! Menschen werden verfügbar, die man sonst nie getroffen hätte. Und erstaunlicherweise antworten sie sogar. Und man kann ein bisschen hin- und herchatten. Und sich ihrer Bilder angucken. (Und den Typen stalken, den man schon immer sexy fand.)

Natürlich darf man darüber das echte Leben nicht vergessen. Das tatsächlich anders funktioniert. Das ist ja das Spannende daran.

Doch wie steht ihr zu der Thematik Facebook und Social Networks. So gesehen ist MSG nichts weiter als das. Foren waren immerhin die Vorreiter von Facebook, MySpace und Co. Dennoch gehen die Sozialen Netzwerke der zweiten Generation immer einen Schritt weiter und manchmal sogar zu weit. Datenschutzskandale jagen durch die Presse und doch reißt die Faszination nicht ab.

Seid ihr selbst auf einem Sozialen Netzwerk angemeldet? Wenn ja welches und warum? Oder lässt euch das kalt und ihr zieht es vor, dass nicht die gesamte USA eure liebste Tamponmarke einsehen kann?

Eure Meinung zählt!

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.01.2012 02:33.

Katta

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Re: Facebook - Der Titan der Social Networks

von Katta am 29.01.2012 02:58

Ich bin so ein Höhlenmensch, der weder Facebook, noch sonst ein soziales Netzwerk dieser Art besitzt. Das höchste meiner Gefühle ist eben ein Forum wie MSG, weil zum Austausch die Beiträge und eine grobe Vorstellung reichen und ihr nicht unbedingt meine grenzdebile Fratze nach zehn Bier am Wochenende betrachten müsst

Aber mal im Ernst, ich versteh ehrlich nicht, was die Leute so groß daran finden. Meine Freunde treffe ich am We oder unter der Woche an der Uni, beim Sport etc. Leute aus meinem Studiengang muss ich da nicht ansprechen, das passiert schon automatisch bei der Raucherpause oder im Praktikum bei der Gruppenarbeit und wenn ich dann immer noch das dringende Bedürfnis verspüre sozial zu sein, gehe ich in Foren.

Ich habe lieber die Kontrolle über meine Daten und möchte die auch nicht jedem aufs Auge drücken. Klar, bei einem Gespräch erzählt man mal schon mehr von sich und derjenige weiß dann auch Dinge, die man vielleicht nicht jedem erzählt hätte. Das ist aber der springende Punkt. Es hatte nicht jeder die Möglichkeit darauf zurückzugreifen. Und das ist, was mir auch Facebook bezüglich immer so sauer aufstößt. Klar von wegen Privateinstellungen, aber bei den immer neueren und erzwungeneren Features ist es doch nur noch eine Frage der Zeit, bis man einfach alles angeben muss, um Teil der Gruppe zu bleiben.

Meine beste Freundin erzählte mir eben von einer Bekannten, die sich unter falschem oder abgekürzten Namen bei FB registrierte, mitmachte und wieder löschte. Ein paar Monate später aber wieder den Drang verspürte mitzumachen und sich nun mit dem richtigen Namen anmeldete, FB schickte ihr eine Email und verlangte nach der Telefonnnummer, um nachzuprüfen, ob sie tatsächlich unter dem Namen exisitierte und ich glaube, sie ist jetzt gesperrt worden, weil sie das natürlich nicht hat überprüfen lassen. Krank.


   

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.01.2012 02:59.

Citrus

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Re: Facebook - Der Titan der Social Networks

von Citrus am 29.01.2012 08:48

Oh, ich oute mich dann wohl mal als chronischer Facebook-Hasser und -verweigerer. Und das nicht etwa nur wegen all diesen Unklarheiten rund um gespeicherte und nicht gespeicherte Daten, sondern auch einfach nur aus Prinzip. Ich will einfach nicht da sein, wo alle sind.  Allerdings fürchte ich, dass es mich irgendwann - wie Desmo so treffend beschrieben hat - auch erwischen wird, denn gut 90% meines Studienganges tummeln sich dort. Folglich landen dort viele Infos (und auch Lösungen) zu Klausuren und Abgabe/Testaten, an die man ohne Facebook nur über Bitten und Betteln bei Freunden rankommt.  

Trotzdem versuche ich eine Mitgliedschaft bei Facebook solange wie möglich hinauszuzögern, weil ich mit Erschrecken beobachtet habe, wie ein Bekannter mit dieser Sucht infiziert wurde. Erst hatte er sich partout geweigert, sich dort überhaupt anzumelden und nun geistert er - wann immer wir in den Übungszeiten an den Rechnern sitzen - auf Facebook herum, um Statusmeldungen seiner Freunde zu lesen. 

Wo die Trennung zwischen öffentlich und privat eine neue Bedeutung bekommt, einfach nur, weil man früher im Dorf zwar viel weniger Privatsphäre genoss, man aber heute im Zweifel vor der ganzen Welt nackt dasteht, wenn man sich online einmal auszieht.

Da sagst du was. Ich weiß nicht, inwieweit hier schon die Seite spokeo.com bekannt ist. Nur kurz: spokeo sammelt und vereint Daten einzelner Personen aus der USA. Dabei beziehen sie ihr Wissen unter anderem auch von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Google+. Ich hoffe und bete immer noch, dass die dort gesammelten Daten größternteils nicht zu treffen, aber es schürt in mir eine gewisse Panik.  Da wird man doch paranoid, wenn man bedenkt, wie einfach Fremde an die eigenen Daten herankommen könnten. Ein großes Danke dafür an Facebook und Konsorten. 

Irgendwie erwähnesnwert find ich ja auch die Facebook-Depression, ausgelöst durch "zu wenig" digitale Freunde bei solchen sozialen Netzwerken. 
„Dazu neigten vor allem von Selbstzweifeln geplagte Jugendliche, die bei Gleichaltrigen auf ellenlange Freundeslisten und massenweise Fotos von feiernden Menschen stießen. Wer glaube, da nicht mithalten zu können, versinke schnell in einem Meer von Schwermut."
Damit dürfte sich der Ausgleich zu dem realem Leben wieder erledigt haben, denn es sind wohl eh nur die davon betroffen, die auch im "normalen" Leben absolut kontaktscheu sind... 

    

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Desmodenia
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Re: Facebook - Der Titan der Social Networks

von Desmodenia am 29.01.2012 15:29

Gut, ich gestehe ein, dass ich zu MySpace Zeiten durchaus ein Profil hatte, dies jedoch nur um mit einigen Freunden aus den Staaten Kontakt halten zu können. Allen voran einer lieben Freundin, die ihrem Angetrauten ein paar Monate später hinterher gezogen ist.
Immerhin sind Telefonnate nach Übersee durchaus teuer, selbst wenn man billige Durchwahlen nutzt. Seit sie jedoch diverse Chatprogramme installiert hat, mit denen wir uns auch über Webcam unterhalten können, hatte sich die Angelegenheit mit dem Social Network erledigt. Wofür ich sehr dankbar bin, denn ich war nie begeisterter Fan davon mich selbst vor aller Welt zu exhibitonieren.

Trotzdem versuche ich eine Mitgliedschaft bei Facebook solange wie möglich hinauszuzögern, weil ich mit Erschrecken beobachtet habe, wie ein Bekannter mit dieser Sucht infiziert wurde. Erst hatte er sich partout geweigert, sich dort überhaupt anzumelden und nun geistert er - wann immer wir in den Übungszeiten an den Rechnern sitzen - auf Facebook herum, um Statusmeldungen seiner Freunde zu lesen.

Eine Sucht war MySpace nie bei mir und ehrlicherweise habe ich es auch nie als süchtig machend empfunden, obwohl mein Profil immer noch existiert, von mir allerdings so gut wie nie aufgerufen wird.

Das so ein Social Network süchtig macht ist mir zwar schleierhaft, aber es scheint durchaus zu stimmen, denn eine Arbeitskollegin von mir ist eben ein Süchtling von Facebook. In jeder freien Sekunde ihrer Arbeitszeit klebt sie an ihrem Handy und gurkt auf Facebook herum. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass so unglaublich viel passiert und das ihr etwas verloren ginge, wenn sie eine Woche mal nicht online wäre. Aber offenbar sieht die junge Dame das anders. Sie erzählte mir, dass bei ihr zu Hause nonstop der Rechner liefe mit Facebook und nur dann aus ist, wenn sie auf Arbeit ist. Auf die Frage warum das so sei, zuckte sie mit den Schultern.

Ich will einfach nicht da sein, wo alle sind. Allerdings fürchte ich, dass es mich irgendwann - wie Desmo so treffend beschrieben hat - auch erwischen wird, denn gut 90% meines Studienganges tummeln sich dort. Folglich landen dort viele Infos (und auch Lösungen) zu Klausuren und Abgabe/Testaten, an die man ohne Facebook nur über Bitten und Betteln bei Freunden rankommt.

Das ist es ja gerade, was ich nicht verstehe bei vielen. Warum ständig wissen, wann der Kumpel aus China einen Pups gelassen hat?! Klar, wie alles hat auch Facebook seine Vorteile und das ist eben die schnelle und unkomplizierte Mitteilung von Themen oder Events. Es ist ein bisschen so wie mit dem Handy. Keiner mag es, jeder braucht es, weil es eben vorteilhaft praktisch ist überall erreichbar zu sein.

Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass unser Leben schnelllebig und hektisch genug ist und man sich in der Freizeit ein wenig Ruhe gönnen sollte. Dazu gehört auch, nicht in einer Tour zu wissen wer, was, wann und wo gemacht, gesagt und getan hat. Über die enormen Nachteile und Untransparenz von Facebook und Co brauche ich nicht anzufangen.

Bizarrerweise jedoch sind eben viele Facebooker der absurden Meinung, dass ein digitaler Personalausweis uns zum gläsernen Menschen macht. Im gleichen Zug vermitteln sie der gesamten digitalen - und in der Folge realen - Welt, wie oft man Verkehr hat und mit wem und was man trägt und was man letztes Wochende getan hat und wo man war und was da passiert ist. Also alles viel persönlicher, als ein digitalisierter Perso jemals sein könnte. Seltsame Ansichten, wenn ihr mich fragt.  

Mich würde echt interessieren, was ein Suchtberater oder Psychologe für eine Diagnose stellen würde, wenn man ihm einen Facebooker vor die Lesebrille setzt. Ich will damit nicht behaupten, dass diese Leute schlechte oder dümmer Menschen wären, aber meiner Meinung nach muss da ein gewaltiges Defizit herrschen, wenn man sein Leben digital verbringt und seine Zeit damit verschwendet darauf zu warten, dass irgendjemand aus der überquellenden Freundesliste seinen Status aktualisiert.

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Schmetterli...
Gelöschter Benutzer

Re: Facebook - Der Titan der Social Networks

von Schmetterlingsgirl am 31.01.2012 21:39

Offenbar bin ich als Facebook-Hasserin hier in guter Gesellschaft. Hab es endlich geschafft mal mein Profil da zu löschen (bisher hab ichs aus Zeitgründen aufgeschoben) und bin froh den Druck nicht mehr zu haben, immer Facebook nach neuen Nachrichten, News über die Schule, etc. checken zu müssen (nicht, dass ich das je getan hätte. Ich habe mir Facebook nur erstellt um mit einer Freundin aus Österreich in Kontakt zu bleiben). Ich sag jetzt einfach 'Ich hab kein Facebook, wenn du was von mir willst, dann schreib mir 'ne Mail oder sags mir persönlich' und bin (und war) mit dieser Methode mein Leben lang zufrieden.

[Problem: Was ich unfair fand, war, dass mein Vater anscheinend seit längerer Zeit ohne mein Wissen Bilder von mir und meinen Geschwistern hochgeladen und online gestellt hat.
Als ich darauf hinwies, dass ich das nicht wollte, kam die bloße Antwort, dass ich noch nicht 18 sei und somit er darüber entscheiden würde, ob meine Fotos auf FB bleiben oder nicht.
Und das fand ich schon heftig, denn ich will auf keinen Fall, dass Fotos von mir online sind.
Falls jemand da genaueres zu den rechtlichen Bestimmungen weiß (ihr müsst nicht extra nachgucken, sobald ich 18 bin, was ja Gott sei Dank nicht mehr lange dauert, sind die Bilder weg oder es gibt Ärger! Hört sich krass an, ist aber so) könnte er mich vielleicht mal aufklären?]

Allerdings bin ich nicht verwundert, wenn andere das anders sehen. Facebook gehört nun einmal zu den Medien unseres Zeitalters und viele empfinden es als einfacher, dauernd per Smartphone oder so online zu hängen und auf dem neusten Stand zu sein. Keine Privatphäre, keine Geheimnisse, kein No-Go.
Sex, Drugs, Terrorismus, Filesharing, Meetings, Spiele, Freunde treffen - alles läuft online.
Mal abgesehen von den ersten paar Themen und nur auf die letzten beiden genannten mit nächster Aussage eingehend, finde ich, dass uns einige Werte verloren gehen, zum Bleistift das persönliche Beisammensein, den Blickkontakt wenn man mit jemandem spricht, die Nähe. Ich denke, dass so etwas in unserer Gesellschaft nicht fehlen sollte.
Allerdings haben sich FB und anderen Seiten schon so sehr in die Gesellschaft etabliert, dass es vermutlich total schrecklich für viele wäre, wenn man das jetzt auf einmal abstellen würde.
Besonders für die Suchtis. (Ich finde Sucht - besonders PC-Sucht - nicht lustig, aber ich finde es schon extrem heftig, wenn sich jemand von Facebook abhängig macht. Mir ist das vollkommen unbegreiflich.)

Abschließend kann ICH also für mich gesprochen nur sagen, dass ich FB und insgesamt solche Social Networks (so nentn man die doch?) schrecklich finde (abgesehen von so netten kleinen Foren wie Secret Sarden eines ist) und ich mich niemals mehr bei so einem anmelden werde. Und ich denke auch, die Erfinder des Internets hatten anderes im Sinn, als sie ihre neue Technologie stolz zum ersten Mal ausprobierten...

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