For you, Vor Ort, Vorbei - Schlecker geht hopps

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Desmodenia
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For you, Vor Ort, Vorbei - Schlecker geht hopps

von Desmodenia am 02.06.2012 13:44

Es ist ja gar nicht so lange her, da war die Schleckerpleite in aller Munde und die obsolete Drogeriekette musste etliche Fillialen schließen und demgemäß auch tausende von Angestellten entlassen. Man versprach den Frauen sie schnellstmöglich wieder in ein Beschäftigungsverhältnis zu schicken und tönte, dass es Auffangfirmen und Fonds gäbe, welche die von Anton Schlecker in die Miesen geführte Kette vor dem völligen Aus retten sollte. Investoren wurden gesucht, Verhandlungen geführt, doch seit gestern steht klipp und klar fest, dass Schlecker im Ruin ist und auch die restlichen seiner Fillialen schließen muss.

Nicht, dass wir uns das nicht hätten denken können. Und auch die Tatsache, dass die Kette pleite ist, mag nicht erschrecken, ist dies in Deutschland mittlerweile Gang und Gäbe, doch die Dreistigkeit mit der diese Pleite von Statten ging, empört viel mehr.

Macht ein Kleinunternehmer pleite und muss deshalb seine Belegschaft entlassen, kräht kein Hahn danach, doch was sich der Schlecker Betriebsrat, die Gewerkschaft und das Insolvenzunternehmen jetzt herausnehmen ist absurd und zum Mäuse melken. Sicher, für die vielen Frauen ist es sehr schade und auch ein schrecklicher Einschnitt, doch seien wir ehrlich: Es ist nichts, was so ein großes Aufsehen wert ist. Im Kapitalismus ist es nun mal so, dass der, der nicht wirtschaften kann, verloren ist. Aber die oben genannten drei Instanzen erlauben sich die Dreisitgkeit und verlangen nun, dass der Staat für die Frauen, die immer noch keinen neuen Job haben, aus Steuergeldern (augenwischerisch als Fond bezeichnet) zwei weitere Monatsgehälter zahlen sollen, damit die meisten Standorte erhalten bleiben, bis sie in neue Arbeitsverhältnisse kommen.

Es wird geplärrt, dass der Staat die Schuld trägt, weil er nicht sofort mit millionenschweren Bürgschaften zur Seite stand und das alles verhindert hätte werden können. Die Klagewelle der Mitarbeiter, die auf ihren Kündigungsschutz pochten, verschreckte mögliche Investoren und verschlimmerte die Sache noch. Nicht, dass ich den Frauen einen Vorwurf mache, aber das Geflenne geht mir allmählich auf die Nerven. Sie sind nicht die Einzigen in Deutschland, die vor dem sozialen Ruin stehen und vielen geht es noch schlechter, wenn sie gekündigt werden. Denn die sitzen auf der Straße und niemand zuckt da mit der Wimper.

Wo kommen wir denn da hin, wenn die Gewerkschaft fordert, dass die Schlecker Pleite nun eine Chefsache von Frau Merkel werden soll? Es gibt zwar ein Recht auf Arbeit, doch dieses ist nicht einklagbar und so langsam habe ich das Gefühl als wollte Schlecker auf Kosten der Steuerzahler ein paar Gehhilfen haben, damit Herr Schlecker die Drogeriekette weiterhin führen kann wie eine familiäre Metzgerei.

Seltsam nur, dass sich der werte Herr dazu nicht äußert. So gesehen könnte er doch aus seiner Tasche die Monatsgehälter zahlen, denn seine Geldbörse ist mit Sicherheit dicker als die seiner Ex-Mitarbeiter. So leid es mir auch für die vielen Frauen tut, die nun sehen müssen wo sie bleiben, doch was hier gefordert wird, ist eine Frechheit ohnes Gleichen. Macht die Kette endlich dicht. Schlecker war nicht mehr aktuell, hing seiner Zeit um Jahrzehnte hinterher und konnte nicht wirtschaften. Mag es hart klingen, aber die Frauen sollen sehen wo sie bleiben. Anderen wird auch nicht geholfen und Anton Schlecker gehört vor Gericht, hat er nachweislich veruntreut und letztlich auch die Zusammenarbeit mit Banken und Investoren verweigert. Wer so borniert ist, verdient es nicht anders.

For you, Vor Ort, Vorbei - Herr Schlecker, doch bluten dürfen wieder mal nur die, die ohnehin nichts haben. Ein, wenn ihr mich fragt, bezeichnendes Bild für die unfähigkeit moderner Geschäftsleute und eindeutiger Beweis, dass "die da oben" von Wirtschaft und gesundem Menschenverstand ebenso viel Ahnung haben wie eine faulige Birne im Garten.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.06.2012 13:45.

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