Felidae - Der Film

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Desmodenia
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Felidae - Der Film

von Desmodenia am 28.07.2011 00:01

Felidae ist ein Kriminalroman aus dem Jahr 1989 des deutsch-türkischen Schriftstellers Akif Pirinçci, in dem eine Katze in der Rolle des Detektivs agiert.
1994 wurde Felidae zu einem gleichnamigen Zeichentrickfilm verarbeitet, zu dem Pirinçci zusammen mit Martin Kluger das Drehbuch schrieb. Unter der Regie von Michael Schaack verliehen unter anderem Mario Adorf, Klaus Maria Brandauer und Helge Schneider den Katzen ihre Stimmen.

Inhalt:

Der Kater Francis zieht mit seinem „Dosenöffner“, dem schlampigen Schriftsteller Gustav Löbel, um. Bei dem Versuch, das neue Revier abzustecken, lernt Francis nicht nur den geschundenen einäugigen Kater Blaubart kennen, sondern entdeckt auch die frische Leiche eines jungen Katers.

Blaubart, der erst etwas abweisend wirkt, erklärt Francis nach und nach, dass es sich dabei bei weitem nicht um den ersten „kalten Sack“ (Leiche) handelt. Kurz darauf merkt Francis auch, das in seinem neuen Haus seltsame Rituale einer Sekte stattfinden, in denen sich die Katzen der Umgebung einer Folter mit Stromstößen unterziehen und dabei einen ominösen Claudandus anbeten. Als ihn die Teilnehmer des Rituals bemerken, muss er über die Dächer fliehen und fällt dabei in ein Dachfenster.

In der Wohnung darunter befindet sich eine blinde Katze namens Felicitas, die Francis einige Informationen gibt, als plötzlich Blaubart auftaucht. Auf die Rituale angesprochen, tut Blaubart diese als harmlosen Zeitvertreib ab. Da Francis alleine nicht weiterkommt, bringt Blaubart ihn zu Pascal, einem anderen „Klugscheißer“, wie Blaubart dies nennt. Pascal, ein alter Kater, kann mit dem Computer seines Herrchens umgehen und führt eine Datenbank über alle Katzen des Reviers. Als er Francis diese zeigt, sagt er ihm, dass er ein neues Opfer eintragen muss. Als Francis sieht, dass es sich dabei um die blinde Felicitas handelt, läuft er sofort zu ihr und findet ihre Leiche.

Um seiner Wut und Trauer Herr zu werden, geht er in den Keller seines Hauses Ratten jagen. Als er sein Opfer gestellt und getötet hat, sieht er, dass es auf einem Tagebuch liegt. Aus diesem Tagebuch erfährt er, dass sich in seinem Haus einst ein Versuchslabor befand, mit dem Zweck, einen Wundkleber zu entwickeln. Der Leiter des Labors, ein Professor Julius Preterius, hatte damit allerdings keinen Erfolg. Als seine Investoren ihm die Gelder zusammenstrichen, bekam er keine neuen Versuchstiere mehr und fing an, nachts Katzen zu sammeln, um seine Experimente weiterführen zu können. Doch alle Versuche, einen funktionierenden Kleber für Wunden zu entwickeln, schlugen fehl. Nur bei einem einzigen Fall funktionierte der Kleber, bei einem jungen Streuner, der dem Labor zugelaufen war. Der Professor, der langsam wegen der dauernden Fehlschläge den Verstand verlor, nannte diesen Kater Claudandus (lat. „Der geschlossen werden soll“) und führte dauernd Experimente mit ihm durch, bis er nach und nach völlig durchdrehte. Das Tagebuch endete mit der Aussage „Claudandus hat zu mir gesprochen!“.

Als Francis gerade mit dem Tagebuch fertig ist, springt plötzlich ein riesiger Kater, Kong, der Platzhirsch des Reviers, mit seinen beiden Speichelleckern Herrmann und Herrmann in den Keller, und behauptet, der Mörder zu sein, weil ihm die Opfer nicht den notwendigen Respekt bezeugten. Francis erkennt jedoch, einen Aufschneider vor sich zu haben, und flieht vor der Übermacht. Bei der Flucht stößt Francis auf eine neue Leiche und die Jagd ist vergessen - das Opfer ist nämlich Kongs trächtige Freundin Solitaire. Sie sehen einen Perserkater in den Büschen, der sich davonschleichen will. Rasend vor Wut und Schmerz machten sich Kong und Herrmann und Herrmann auf eine überstürzte Jagd nach dem Perser, der sich allerdings vor ihnen in einem der Gärten verstecken kann.

Als Francis dem Perser durch ein Rohr folgt, landet er in einer Katakombe, in der hunderte von Katzenleichnamen liegen, viele davon offensichtlich schon seit Jahren. Es gibt also nicht erst wenige Opfer, sondern bereits hunderte! Als er den Perser zur Rede stellt, streitet dieser empört ab, der Mörder zu sein, und stellt sich als Jesaja, der gute Totenwächter vor. Der religiöse Jesaja sagt, dass ihn der Prophet Claudandus persönlich zum Totenwächter bestellt habe, nachdem sie das Labor, das explodiert sei, verlassen haben. Allerdings könne Joker, der Führer der Sekte, die die Rituale veranstaltet, ihm dazu Genaueres sagen.

Francis schickt Blaubart, der nun zugibt, ebenfalls als sehr junger Kater in dem Labor gelebt zu haben, zu Joker und will selbst Pascal aufsuchen, um mit ihm darüber zu sprechen. Obwohl Blaubart das Haus, in dem Joker lebt, von unten bis oben durchsucht, kann er ihn aber nicht finden. Auf einem Treffen aller Katzen des Reviers erklären Pascal und Francis den Anwesenden, was sie bisher herausgefunden haben und dass vermutlich der verschwundene Joker der Mörder ist. Francis ist von dieser Lösung aber nicht überzeugt und sucht selbst Jokers Haus auf, um es dieses mal von oben durch ein Fenster zu durchsuchen. Er findet Joker tot auf einem hohen Regal und es sieht so aus, als sei er mit seiner Exekution einverstanden gewesen.

Als Francis das Haus von Pascals Herrchen betritt, ist dieser nicht zu Hause. Francis fährt den Computer von Pascals Herrchen hoch und findet die geheime Datei namens „Preterius“. Entsetzt liest er, dass sich ein Zuchtprogramm hinter der Datei verbirgt, mit dem Ziel, eine wilde, undomestizierte Katzenrasse rückzuzüchten. Die Morde geschahen, weil sich andere Katzen nicht an das Programm halten wollten und deswegen im Wege standen. Plötzlich taucht Pascal auf und erzählt ihm, was er noch nicht weiß: Er ist Claudandus, sein Herrchen Ziebold war einer der Assistenten des Professors. Als der Professor völlig durchdrehte, brach Claudandus das oberste aller Gebote der Katzen und sprach mit ihm, forderte seine Freilassung, um sich ihm zum Kampf zu stellen. Als der Professor den Käfig öffnete, tötete Claudandus ihn und befreite alle Tiere des Labors. Ziebold fand ihn und ließ ihn von einem Tierarzt wieder zusammenflicken. Trotzdem war sein Hass auf die Menschen ungebrochen, und mit der Zucht seiner Superrasse wollte er die Menschheit in die Knie zwingen. Aber er wurde zu alt und bekam Krebs, weswegen er einen Nachfolger suchte. Seine Wahl war auf Francis gefallen, da er ihn für intelligent genug hielt, alles zu verstehen.

Francis jedoch weigert sich, die Nachfolge Pascals anzutreten und es kommt zum Kampf. Während des Kampfes fällt der Bildschirm des PCs um und gerät in Brand. Francis kann Pascal töten und sich aus dem abbrennenden Haus retten, doch Pascal nimmt sein Geheimnis mit ins Grab, da auch der Computer vernichtet wird. Francis hält es für das Beste, niemandem die ganze Geschichte zu erzählen, weil sie zu grausam ist, und damit Pascal in guter Erinnerung bleibt.

Hinweise:

Dieser Film leidet, wie die meisten Buchverfilmungen unter dem Phänomen weit hinter der düstren Atmosphäre zurück zu bleiben. Dennoch ist Felidae immer einen Blick wert und vielleicht bekommt der ein oder andere dadurch Lust Akif Pirincis Meisterwerk zu lesen.

Trotzdem muss ich eine deutliche Warnung aussprechen. Dieser Film strotz vor Blut und Gewalt und auch, wenn er vom FSK ab sechs Jahre freigegeben wurde, so sind die Szenen als auch die allgemeine Handlung alles andere als kinderfreundlich und Leute mit einem schwachen Magen sollten entweder gar nicht erst anfangen den Film zu schauen, oder sich bei bestimmten Szenen die Augen zuhalten.

Allen anderen wird ein ekelhafter Schauer über den Rücken laufen und vielleicht macht dies den Film, auch wenn er nicht an das Buch heranreicht, zu einem eigenen, kleinen Kunstwerk, welches den bizarren Charme von Frankensteins Labor versprüht.
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