Bilder zeichnen

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Katta

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Bilder zeichnen

von Katta am 20.08.2012 18:07

An die Zeichner unter euch,

Ich würde gerne wissen, wie ihr an ein Bild herangeht. Wie sieht eure Form des Skizzierens aus? Strichmännchenmethode mit anschließenden Ebenen drüber zeichnen, so wie es auch häufig auf Deviantart empfohlen wird, wenn man ein Tutorial zum Thema sucht. Abstrakte Formen, aus denen später Körper werden?

Oder zeichnet ihr sofort drauflos und radiert und werkelt solange herum, bis euch das Resultat gefällt?

Mit welche Vorgehensweise habt ihr die besten Erfahrungen gemacht oder seid ihr mit einer so zufrieden, dass ihr die anderen nie ausprobiert habt?

Und vor allem würde mich interessieren, wie ihr bei schwierigen Posen vorgeht. Stellt ihr das Ganze selbst vor dem Spiegel dar? Oder sucht ihr Referenzbilder oder habt gar eine Gliederpuppe, die für euch Modell steht?

Bin gespannt auf eure Erfahrungen ^^


   

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.08.2012 18:08.

Fyrdikaz

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Re: Bilder zeichnen

von Fyrdikaz am 20.08.2012 23:07

Mich direkt als "Zeichner" angesprochen zu fühlen, ist wahrscheinlich etwas zu hoch gegriffen, aber wahrscheinlich hat's doch jeder, der schon mal einen Manga gelesen und geliebt hat, versucht, oder?

Okay, das wird zu lang. ._.

Also wenn ich mal zum Zeichnen komme, dann geht's meistens mit der Kopfform los. Kinnbereich, dann das Gesicht, dann die Haare - mal mehr, mal weniger detailliert. Kopf geht meist fix. Wenn's aber eine - für meine Verhältnisse - komplizierte Pose werden soll, dann steht an der stelle erstmal ein Oval. Oder ein Kreis. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, ob das unter "Strichmännchenmethode" fällt, weil ich kein einziges Online-Tutorial kenne, aber ich hab i.d.R. tatsächlich sowas, wie ein "Strichmännchenskelett" in Anwendung. Bestehend aus einer Linie für das Rückgrat, zwei Querstrichen, jeweils für Schultern und Hüfte, naja und die grobe Position der Arme und Beine eben. Diese Methode stammt grundsätzlich aus dem rückblickend wirklich grausig grausig grausigen Manga-Zeichenhilfebuch einer Jugendfreundin von mir. Damals fand ich das total großartig, weil man so viel lernen konnte und ich hab's mir ständig ausgeliehen, aber wenn ich jetzt an den Zeichenstil zurückdenke, den der Zeichner da angwandt hat, schäm ich mich fast dafür. Klar, es haben im Laufe der Jahre Anpassungen stattgefunden, jeder hat schließlich ne andere Art des Vorgehens, aber im großen und ganzen hab ich das, was ich weiß tatsächlich aus diesem Buch... naja, solange es funktioniert... xD Spaßfakt: Davor hatten meine Figuren wenig bis gar keine Schultern.
Okay, zurück zum Thema. Wir haben jetzt also einen so gut wie fertigen Kopf auf einem... skurrilen Körper. ^^ Was vorher ein Strich war, mutiert jetzt zu einem Würstchen oder Kasten oder einem Zwischending - also diese abstrakte Form, von der Some sprach. Tja und darüber dann der Körper und die Klamotten, wobei meist so viel radiert wird, dass ich irgendwann nicht mehr weiß, welche Linie jetzt zum Körper gehört, welche zu den Klamotten und was ich nun überhaupt wegradieren wollte. Wenn irgendwann ein Grad der Zufriedenheit erreicht wurde, mit dem ich leben kann, geh ich meist noch mit schwarzem Fineliner drüber. Und stelle dann fest, dass die Proportionen zum schießen sind. Entweder wird das Bild dann zu den Akten gelegt, oder in seltenen Fällen nochmal abgepaust und die schrecklichen Teile ausgebessert.

Mit schwierigen Posen hatte ich bisher noch nicht soooo die Probleme, die Skelettmethode funktioniert eigentlich ganz gut, mehr Probleme bereitet mir perspektivisch anspruchsvolles zeichnen. Frontal ist alles soweit okay, aber wenn ich mal auch nur leicht von unten, oder von oben zeichnen möchte - komme ich nicht mehr klar. Oder auch mehr als 2 Personen, die miteinander interagieren sollen... ganz schwierig. Hintergründe - kann man total vergessen.
Hände sind ein heikles Thema, ich mag sie immer noch nicht, aber sie gelingen mir manchmal plötzlich überraschend gut. Bin immer ganz platt, wenn sowas passiert. xD Haare dagegen haben die Fähigkeit mich richtig zum Rangieren zu bringen. Sanjis Haare zum Beispiel. Graaaaargh! Liegen falsch, sehen aus wie Flusen, oder eine Betonperrücke oder mit einer Dose Haarspray aufgebauscht. Und je kürzer die Frisuren werden, desto schwerer fällt's mir. Zorro oder Kizaru möcht ich nicht mal ausprobieren.

Was genau sind Referenzbilder? Also zum Beispiel bei bestimmten Posen jetzt, die ich dann für die Figur, die ich zeichne, übernehme? Sowas hab eigentlich schon lang nicht mehr benutzt, weil die Leute eh nie so stehen, wie ich sie haben möchte. Aber wo ich durchaus eine optische Stütze brauchte, das war bei einer Soldatenuniform. Also hab ich Uniformbilder gegoogelt, passendes Mützchen dazu und mich da an die Form gehalten, wenn auch natürlich die Gestaltung nachher wieder anders aussah, wenn man versteht, was ich meine. Es hilft mir also schon, wenn ich sehe wen oder was ich zeichne, aber direkt abzeichnen würd ich das nicht nennen. Komische Kiste.

Wenn ich natürlich keine bekannten, sondern meinem Hirn entsprungenes Zeug fabriziere, dann ist das alles viel einfacher. Dann habe ich meist auch kein festes Bild im Kopf, sondern lasse mich überraschen, was ich da male. In diesen Fällen hab ich an nichts anderem so viel Spaß, wie an den Haare, anders eben, als wenn ich mich an ein Bild in meinem Kopf halten und die Ansprüche daran erfüllen muss. xD

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Katta

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Re: Bilder zeichnen

von Katta am 21.08.2012 14:11

Hier darf sich jeder als Zeichner angesprochen fühlen, der ab und zu oder auch regelmäßig Bleistift, Pen oder sonstwas schwingt

Wir gehen scheinbar ganz ähnlich an die Sache heran, Fyrdikaz, ich beginne nämlich auch immer zuerst mit dem Kopf, wobei ich ganz penibel gesehen zuerst die Augen male, dann Nase und Mund, bevor ich die Kopfform skizziere.

Ich hab mal eben was hingeschmiert, damit deutlich wird, was ich mit "Strichmännchenmethode" und "abstrakte Formen" meine:
beispiele.jpg
Unter Referenzbildern verstehe ich bestimmte Posen, Klamotten, Schmuckstücke etc. alles, was man so aus dem Kopf nicht genau hinbekommt. Ich z.b. muss mir manches Mal wieder ein Bild anschauen, um zu wissen, wie Kleidungsstücke jetzt auszusehen haben oder Ohrringe etc.

Meine größte Schwierigkeit sind Posen und Hintergründe, für ersteres sehe ich noch Hoffnung, zweiteres bringt mich zur Weißglut. Mein Problem ist, dass ich mit diesen Strichmännchen und Skelettmethoden irgendwie nicht klar komme. Klar, die Männchen selber krieg ich noch super hin und es passt so alles, aber sobald ich daraus konkrete Zeichnungen machen will, passt es hinten und vorne nicht mehr und ich bin so genervt, dass ich entweder das Blatt zerknülle oder alles lösche. Deswegen gehe ich wahrscheinlich auch den zeichnerisch schwersten bzw mühsamsten Weg und zeichne zu aller erst die Köpfe fertig, bevor ich mit der tausend Striche-Methode die Körper umreiße, nachdem ich vor meinem Spiegel Modellgestanden haben, und immer und immer wieder radiere/lösche und ausbessere.

Auf die Dauer ist das echt frustrierend zumal ich eh so ungeduldig und alles bin, dass ich immer am liebsten alles in die Ecke werfen würde, wenn's nicht klappt wie ich das haben will. Auch wenn's mir wieder nicht passt, ich werd auf die Dauer gesehen in den sauren Apfel beißen und die Strichmännchen/Skelettmethode lernen müssen, ansonsten stagniere ich ewig auf dem selben Niveau.

Wenn ich einfach so zu kritzeln beginne male ich fast nur Augen, in allen Formen, Größen und von einfach bis Shojo-übertrieben an Details-mäßig. Keine Ahnung, das macht mir irgendwie total Spaß und ich liebe es unendlich viele Wimpern zu zeichnen oder Iriden. Ehrlich gesagt machen mir deswegen männliche Augen immer die meiste Arbeit, da muss ich mich so extrem zurückhalten Auch Haare skizziere ich mit einer Freude, fast jedes einzelne Haar wird dann gezogen und nachher weiß man gar nicht mehr, wo die eine Strähne anfing und die andere aufhört -> um das ganze später am Pc nachzuarbeiten ist diese Form natürlich äußerst unpraktisch.


   

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Fyrdikaz

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Re: Bilder zeichnen

von Fyrdikaz am 22.08.2012 23:57

Aaah, so ist das. Vielen Dank für die Vorführung. In dem Fall benutze ich wirklich eine Mischung aus Strichmännchen und abstrakten Formen. Außer beim Kopf halt.

Das Vorgehen: erst Augen, Nase, Mund und dann die Gesichtsform, habe ich jetzt schon öfter mitgekriegt. Okay, was heißt schon "öfter" mit so vielen Leuten hab ich mich jetzt noch nicht übers Malen unterhalten, aber schon bei einer Quote von 2 von 5 würd ich mich wundern. Wie macht ihr das nur? Bei mir sieht der Charakter dann immer schrecklich deformiert aus. Dasselbe passierte auch, als ich mal versucht habe, nicht mit dem Kopf anzufangen. Das war ein Desaster. Da stimmte dann keine Proportion mehr. Schon blöd, wenn man so in seinem Muster festgefahren ist.

Noch verblüffender als das Gesicht-vor-Kopf-Phänomen, finde ich aber deinen Weg zu zeichen. Meeeine Güte, dazu hätte ich sicher keine Geduld. D: Mich wundert, dass das so gut hinhaut, bei dir, wieder etwas, das für mcih als Anwendung unvorstellbar ist. Sogar bei Chibis hab/brauch ich vorher ost sowas Skelettartiges. Nicht so aufwendig und auch nicht immer, aber immerhin. Ich würd wahrscheinlich nur noch zwischen Spiegel und Schreibtisch hin und her rennen und gar nicht mehr zum Zeichnen kommen. Respekt. Und dann funktioniert das bei dir auch noch so gut. Aber hast schon Recht, gerade für schwierigere Posen oder eben auch wenn man mehrere Figuren hat, sind die anderen Methoden wohl geeigneter. Man kann ja mit leichten Sachen anfangen. Alle Viere von sich gestreckt quasi, um ein Gefühl für die Maße zu bekommen. ^^ Gegen eine Gliederpuppe als zusätzliche Unterstützung, hätte ich persönlich allerdings auch nichts.

Okay, der Begriff Referenzbilder ist dann für mich geklärt. Ich benutz sie gern und häufig, hehe. Dachte erst echt Referenzbilder würden hauptsächlich Bilder bezeichnen, die man sozusagen abmalt, wie sie sind, nur eben mit kleinen Veränderungen. Aber ja, so wie du es beschreibst, benutze ich sie auch, allerdings - wie gesagt - fließt dann da so viel eigenes rein, dass man da nachher kaum noch drauf kommen kann. Von der erwähnten Soldatenuniform steht sozusagen nur noch die Hut-Form und der Kragenansatz. Und den Hut musste ich im Kopf auch noch leicht drehen, weil das Foto direkt von vorn war, ich aber eine leichte Seitenansicht brauchte. Kompliziert. Eigentlich wollte ich in diesem Absatz nur deutlich machen, wie ich Referenzbilder verwende. Bei Posen meide ich sie ziemlich konsequent, denn auch, wenn mein Stil sich zwar immer dem Thema des Bildes anpasst und darum ziemlich... instabil ist, gerate ich bei Posen doch immer zu sehr ins Abmalen. Und das stört mich. Ich will mich schon irgendwie wiedererkennen in meinen Bildern, wenn man das so sagen kann.

Hach ja... Augen. Ich schreib nicht nur gern über sie (mir ist mal aufgefallen, wie viel in meinen FF's über die Augen/Blicke läuft... Himmel. Zu viel, ich muss das eindämmen), ich zeichne sie auch so gern. Leider hab ich ja immer nur max. 2 pro Person. xD
Shojo-Augen mal ich jetzt gar nicht sooo gern. ^^ Ich schau sie mir gern an, aber sie passen einfach nicht zu dem, was ich gern zeichne. Groß, rund und unschuldig dürfen sie sein, aber die Milliarden Wimpern und Lichtreflexe überzeugen mich bei meinen Figuren einfach nicht, hehe. Ach, und Shojo-Augen bei Männern find ich meist sogar richtig schlimm. Darum konnte ich mich auch noch nicht überwinden bei Kuroshitsuji reinzuschnuppern - der Stil überzeugt mich einfach nicht, auch wenn die Story vielleicht interessant ist.   Also ich hab nix dagegen, wenn Männer aussehen sollen wie Frauen oder umgekehrt, das mach ich sogar selbst ganz gern. Ich mag fesche Frauen/Mädchen mit kurzen Haaren - komisch, bei denen klappt das mit den Kurzhaarfrisuren, Männer kriegen dann immer geich Eierköpfe. Ach menno. xD Naja, dafür kann ich Männer mit langen Haaren malen, die immer noch wie Männer aussehen - zumindest tun sie das für mich. ist doch auch was wert. ._.

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Katta

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Re: Bilder zeichnen

von Katta am 23.08.2012 14:37

Kein Problem, war ja schnell gemacht ;)

Wie macht ihr das nur?
Keine Ahnung, es fängt einfach immer mit den Augen an. Bei mir sieht es total vereiert aus, wenn ich mit dem Kopf anfange, Kinns bekomme ich irgendwie gar nicht hin ohne die Orientierung des Gesichts zu haben. Was die Sache betrifft mit dem Körper anzufangen, da ergeht es mir genauso wie dir, das geht auch überhaupt nicht.
Schon blöd, wenn man so in seinem Muster festgefahren ist.
Da sagst du was wahres *seufz*.

Respekt. Und dann funktioniert das bei dir auch noch so gut.
Ah, hab vielen Dank Ich hab auch keine Ahnung, warum das so tief in meiner Vorgehensweise verankert ist, ich muss irgendwie gleich zur Sache kommen, sonst haut gar nichts hin. Wie schon gesagt, wenn ich die Strichmännchen kritzel und dann versuche Schicht für Schicht genauerer zu werden, dann sieht es einfach nur furchtbar aus. Irgendwie muss ich mich mit den unzähligen Strichskizzen austoben, damit was halbwegs Gescheites dabei rauskommt. Ich wäre ja auch ganz zufrieden, wenn auf diese Weise alles hinhauen würde, aber leider ist dem ja nicht der Fall. Komplexe Posen kann man so vergessen, es sei denn man blickt nachher noch zwischen all den Strichen hindurch und erkennt, was zueinander gehört. Hmmm vielleicht sollte ich verschiedene Personen mit verschiedenen Farben skizzieren.

Gegen eine Gliederpuppe als zusätzliche Unterstützung, hätte ich persönlich allerdings auch nichts.
Ich war schon drauf und dran eine alte Barbie mit Gelenken auszugraben

Dachte erst echt Referenzbilder würden hauptsächlich Bilder bezeichnen, die man sozusagen abmalt, wie sie sind
Ne, ne, dann hätte ich ja abmalen geschrieben ;) Referenzen sind für mich Kleinigkeiten, die man sich so nochmal ins Gedächtnis rufen möchte bzw. Hilfestellungen für Muster, Kleidungsschnitte und Accessoires.

Hach ja... Augen. Ich schreib nicht nur gern über sie (mir ist mal aufgefallen, wie viel in meinen FF's über die Augen/Blicke läuft... Himmel. Zu viel, ich muss das eindämmen), ich zeichne sie auch so gern. Leider hab ich ja immer nur max. 2 pro Person. xD
Ja, das ist mir bei mir auch aufgefallen. Ich weiß auch nicht, ich finde Augen drücken manchmal so viel mehr aus als alles andere...
Ach, und Shojo-Augen bei Männern find ich meist sogar richtig schlimm.
Dito.

Weißt du, du hast mich jetzt ziemlich neugierig auf deine Werke gemacht, ich würde echt gerne mal sehen, was du so mit der Methode zustande bekommst. Was ich auch genial fände - steht dir aber selbstverständlich frei -, wäre vielleicht eine Skizze von dir, in der di veranschaulichst, wie aus dem Strichmännchen eine Person wird. Vielleicht nicht ganz fertig, aber so das man den groben Vorgang visualisieren kann. Wenn nicht auch kein Problem. Nur finde ich es unglaublich spannend mit jemandem übers Zeichnen zu reden, der diese (für mich sehr schwierige) Vorgehensweise benutzt.


   

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Fyrdikaz

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Re: Bilder zeichnen

von Fyrdikaz am 23.08.2012 22:27

Wie schaff ich das nur immer, die Leute neugirig zu machen? Ich vermute dahinter immer gleich die höchsten Erwartungen.

Aber weil ich das Thema selbst so spannend finde, hab ich mich mal an so ein Zeichenschrittfolge-Experiment heran gewagt. Mein Scanner ist nicht der beste, darum ist die Qualität möglicherweise nicht besonders. Ich erkenne zwar was, aber ich weiß ja auch, wie das da aussehen soll. ^^
War ein bisschen schwierig, die Schritte voneinander zu trennen, die gehen bei mir so mehr oder minder ineinander über und weil der Scanner nicht nur nicht der beste, sondern auch nicht der schnellste ist, hab ich's ein bisschen gerafft, aber ich hoffe zum Erklären reichts. Aber nicht lachen. Obwohl... doch, ist schon okay.

Schritt 1: Kopf zuerst, Gesicht, Haare, Hals. Dann das Kreuz mit "Schultergelenkkugelplatzhaltern" und etwas weiter unten nochmal der "Hüft-Querstrich". Es folgt der Torso-Grundriss, dann der "Hüft-Kasten" und der Busen. Als nächstes überleg ich mir, wie der Arm positioniert sein soll (im Idealfall beide Arme, aber in diesem Falle hatte ich zu dem Zeitpunkt noch keine Eingabe - ich bin nicht der Typ, der sich an sowas aufhält, ich mache dann eben erstmal einfach so weiter). Was bleibt dann noch? Die Beine. Genau. ^^

Schritt 2: Nicht besonders spektakulär, hab alles ein bisschen in Form gebracht. Ja, neuerdings verzichte oft ich auf die "Röhren" und "Würstchen" die vorher rudimentäre Arme und Beine waren. In letzter Zeit mal ich einfach nach Gefühl. Hat sich meines erachtens niht viel an der Qualität geändert. Aber am Arbeitsaufwand. ^^ Nachdem alles soweit umrissen war, gab's keinen Aufschub mehr für einen rechten Arm.

Schritt 3: Prompt mache ich mich ans Umreissen des Armes, stellte ich fest, dass was mit den Fingern nicht stimmt. Korrigiert. xD Und die letzten Hilfslinien ausradiert.

Schritt 4: Okay der Schritt von 3 zu 4 sieht ziemlich groß aus, aber so viel ist eigentlich nicht passiert - Beine ein bisschen gekürzt (die wirken wegen der Klamotten jetzt fast schon zu kurz, aber eigentlich passt's), Haare drauf (keine Meisterwerk, das hat schon besser geklappt) und Klamotten an. Leichte Anpassungen im Gesicht und Fußstellungen korrigiert.

Schritt 5: Alles nochmal mit Finelinern nachgezogen, willkürliche Schattensetzung und Graufärbung. Flügel weil mich diese sprungartige Pose dazu verleitet hat und weil ich so gern Flügel mal auch wenn's kitschig ist. ;_; Verkackt im Bereich des Kinns. Mit dem Mund hab ich    mich auch nicht selbst übertroffen. Lediglich die Augenbrauen habe ich absichtlich ein bisschen weniger "gewölbt" gemacht, als in der Skizze. (P.S.:Finger alle gleichlang, bis auf einer, der ist zu lang. Doppelmist. >_>)

Das war jetzt also so eine Zeichnung, die entsteht, wenn ich ohne Plan loslege. Man muss also nicht verzweifelt drauflosraten, wer das sein soll und kann demnach auch in kein Fettnäpfchen treten. ^^
Aber Some, nimm's mir nicht übel, aber um "echte" Bilder von mir zu veröffentlichen, solche, auf denen mansieht,  wie du meintest: "was ich so mit der Methode zustande bekomme", muss ich mir vorher ein bisschen Mut antrinken. xD Es gibt einen Grund, warum mein Deviant-Account ungenutzt ist. Aber den Zeichenvorgang selbst einmal festzuhalten, das hat echt Spaß gemacht. Kann ich nur weiterempfehlen. Und das sage ich nicht nur, weil ich ebenfalls sehr neugierig bin, wie das bei anderen abläuft.

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Katta

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Re: Bilder zeichnen

von Katta am 24.08.2012 15:06

Tut mir leid, ich bin einfach von Natur aus schrecklich neugierig ._.

Wow, ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich dir für die Bilder bin! Und auch noch so schnell. Das hilft mir wirklich weiter, langsam ein Gefühl für diese Vorgehensweise zu entdecken und ich möchte dir ehrlich sagen, dass ich vor allem von dem Stil des Gesichts und der Haare schwer angetan bin *.* Mir persönlich gefiel das Bild vor dem Fineliner besser, das liegt aber nicht an dir oder dem Motiv, sondern am Fineliner selber. Hab auch Erfahrungen mit den Dingern gemacht und nach der Bearbeitung die Bilder oft in Wut zerknüllt, weils mir danach nicht mehr gefiel.

Ich glaube mit am meisten hat mir geholfen zu sehen, dass du die Körperlinie der Figur genau wie die Wirbelsäule geformt hast, wenn man das so sieht, dann wird auch gleich deutlicher, wie die Körperproportionen zu setzen sind. Das fiel mir persönlich bei den Deviantart Tutorials immer schwer nachzuvollziehen.

Aber Some, nimm's mir nicht übel, aber um "echte" Bilder von mir zu veröffentlichen, solche, auf denen mansieht, wie du meintest: "was ich so mit der Methode zustande bekomme", muss ich mir vorher ein bisschen Mut antrinken. xD
Keine Sorge! Wie käme ich denn dazu, ich bin echt schon überglücklich und dankbar, dass ich das jetzt mal Schritt für Schritt gesehen habe und werde das bei Gelegenheit so auch mal probieren. Dann halte ich den Zeichenvorgang mal fest ^^

Edit: So, es hat mich dermaßen in den Fingern gekribbelt, dass ich nicht anders konnte, als gleich mal die Strichmännchenmethode auszuprobieren. Man verzeihe mir die unordentliche Schmiererei und das Standartmotiv

Schritt 1: Die Köpfe wie immer grob vorgezeichnet, die Körper dieses Mal als Striche ergänzt und schon grob umrissen, wie was auszusehen hat. Also an Formen.

Schritt 2: Aus den Strichen wurden mehr oder weniger Körper und Extremitäten und ich behaupte mal, für den Anfang ist das doch akzeptabel. Jedenfalls hat es mir sehr geholfen die Körperlinie der Wirbelsäule anzugleichen.

Schritt 3: Mithilfe einer neuen Ebene habe ich das Ganze nochmal halbwegs ordentlich übertragen, sodass ich mir das viele radieren ersparen konnte. Nur hat meine Hand wieder ein Eigenleben entwickelt und die Beine verändert, was mir im Vergleich betrachtet, wiederum viel besser gefällt.

Schritt 4: Vivis rechte Hand habe ich verbessert, bin jedoch noch immer nicht ganz zufrieden. sowie die Unstimmigkeit im Hüftbereich halbwegs angeglichen. Aces Hut habe ich ergänzt und halbwegs stimmig Kleidung übernommen. Definitiv gibt es da noch Stellen zum Ausbessern, hab jetzt schon wieder zig im Auge, die mich stören, aber ich bin doch überrascht, wie schnell das von statten ging. Bis zu den Outlines dauert es aber noch ein Weilchen



   

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.08.2012 00:55.

Fyrdikaz

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Re: Bilder zeichnen

von Fyrdikaz am 25.08.2012 13:53

Kein Grund sich zu bedanken, ich hatte auch Spaß dran. Und wenn es irgendwie weiterhelfen konnte, freut es mich umso mehr. Danke auch für die Blumen hinsichtlich des Gesicht und der Haare.
Diese FineLiner-Antipathie kann ich nachvollziehen. Passiert mir oft genug, dass er alles ruiniert. Es ist wirklich schrecklich, dass man die gezogenen Linien nicht rückgängig machen kann, trotzdem gebe ich dem Zwang letztendlich immer wieder nach. Ich hab einfach lieber einen traditionellen, schwarzen Rand, als einen grauen und nehme das Risiko hin. Meine Schuld, wenn ich damit auf die Nase falle.

Also ich muss sagen, es macht bei deiner Schritt-für-Schritt-Anleitung nicht dein Eindruck, als wärst du mit dieser Methode ungeübt.   Sieht richtig klasse aus, nicht wie mal eben zum Testen hingeschmiert. Es ist tatsächlich noch spannender diesen Zeichenvorgang von anderen dokumentiert zu sehen, als ich gedacht hätte. Kann's kaum erwarten das fertige Bild zu sehen und mit deinen anderen zu vergleichen.

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Katta

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Re: Bilder zeichnen

von Katta am 25.08.2012 15:14

Ich hab einfach lieber einen traditionellen, schwarzen Rand, als einen grauen und nehme das Risiko hin. Meine Schuld, wenn ich damit auf die Nase falle.

Das kann ich nachvollziehen. Irgendwie ist das viel ordentlicher, auch wenn so viele Feinheiten leider auf der Strecke bleiben oder nicht mehr so zu Geltung kommen.

Aww, vielen Dank für das Lob, du machst mich echt ganz verlegen Ja, ich kann dir nur zustimmen, das ist echt total interessant und spannend und irgendwie auch anregend, anders hätte ich wohl wieder Wochen gebraucht, bis ich mich mal zum Zeichnen aufgerafft hätte.


   

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.08.2012 22:38.

Fyrdikaz

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Re: Bilder zeichnen

von Fyrdikaz am 10.09.2012 23:18

Ich habe mir das fertige Bld bei dA angeshaut und ich muss sagen: wow! Und ich sage das hier, weil mein Account bei dA eigentlich nur existiert, da dort so viele Zeichnungen mit mature content gekennzeichnet sind. Durch die Secret Colours hat er jetzt wenigstens noch eine weitere Daseinsberechtigung. xD

Meine Highlights bei dem Bild sind:
*Vivis Haare. Wie schön sie fallen... die Farbgebung... könnt ewig draufstarren. ^^
*der Faltenwurf bei der Kleidung - insbesondere bei Aces Hose sehr gelungen, wie ich finde. Dazu trägt auch die Schattierung viel bei.
*die Muskeldefinierung. Mann, es gibt nichts schwierigeres, als Muskeln, aber Aces Oberkörper sieht richtig toll aus, das vorgestreckte Bein auch. All mein Neid.
*die Positionen der beiden allgemein. Es ist einfach süß. Ich weiß, ich gebrauche dieses Wort inflationär, aber an dieser Stelle passt es einfach mal wieder richtig gut. Die Blicke der beiden! (Besonders Vivi ist zum Anbeißen. *.*)

Obwohl ich eigentlich den Schnabel halten sollte, habe ich aber noch eine Kleinigkeit anzumerken und ich hoffe du nimmst es mir nicht krumm. Aaaaber Aces hinterer Arm, erscheint mir irgendwie... verkehrt. Ich kann dir gar nicht genau sagen, was, darum fühle ich mich umso schlechter, weil ich auf so einer Kleinigkeit herumreite. Keine Ahnung, ob mir der Oberarm zu kurz vorkommt (obwohl perspektivisch bedingt) - ich krieg es wirklich gerade nicht in Worte gepackt, tut mir Leid. :/ Aber ich muss dazu sagen, dass das das Bild auf gar keinen Fall abwertet.

Möchte auch noch die Coloration erwähnt haben, damit ich hier nicht nur schleime, sondern auch was zum eigentlichen Thema beitragen kann. xD Some, ich mag deine Farbgestaltung wirklich sehr. Du benutzt knallige Farben, aber es erschlägt mich nicht und wirkt auch sonst nicht aufdringlich. Es passt einfach zum Zeichenstil und zur Stimmung deiner Bildung - oder trägt dazu überhaupt erst bei.
Ich hab erst wieder ein Bild mit durch Buntheit versaut, wär ich doch nur bei schwarz-weiß geblieben. Aber ich wollte einfach zur Abwechslung mal wieder einen Hintergrund. Jetzt ärgere ich mich, weil er das "Thema" irgendwie meiner Meinung nach abschwächt und zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenkt - obwohl es nichts konkretes zu sehen gibt. Eigentlich wollte ich keine Flammen haben, aber bei der Farbswahl rot-orange-gelb (und schwarz) hat sich das Gemale irgendwie verselbstständigt und jetzt ärgere ich mich maßlos darüber. Geht das nur mir manchmal so, oder kennen das auch andere?

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