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Desmodenia
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Shades of Grey - Grauschattiger Sadomaso fern der Realität für sexuell magersüchtige Hausfrauen

von Desmodenia am 29.09.2013 16:54

Nun ist es ja so, dass man über Bücher schwerlich streiten kann, wohl aber ist der Streitpunkt über die Facon des Einzelnen das schönste Thema unserer eigenen Vorlieben und Abneigungen, was man gemeinhin Individualität oder - wenn es beliebt - persönlicher Geschmack nennt. Meine kleine Buchkritik beschränkt sich diesmal auf ein Werk, welches allein durch Mundpropaganda einen abartigen Boom erlebte, welcher sogar unserem geschätzten Edward Cullen die Glitzersteinchen von der bleichen Haut sprengen würde.
Wie der Überschrift des Threats zu entnehmen ist, dreht es um "Fifty Shades of Grey". Ein Titel, welcher allein soweit bekannt sein müsste, tratschten viele Damen monatelang nur über das Geschriebene, das sich zwischen den vornehm daherkommenden Hartpappdeckeln der gebundenen Ausgabe verbarg. Es ist kein Geheimnis, dass meine Mutter, inzwischen gut in der Menopause angekommen, dies drei Bände huldigt und verehrt wie einen Goldschatz und auch mich gefühlte Ewigkeiten mit der ewig dröseligen Mär und der penetranten Aufforderung des Erwerbs dieses Werkes fast an den Rand des Wahnsinns trieb. Da ich aber, reinzufällig und ungewollt, über den groben Inhalt des Buches informiert war, lehnte ich dankend ab und traf dabei nicht nur auf spöttisches Unverstädnis seitens meiner Mutter, sondern aller Damen, die mir die Fünfzig Grauschattierungen unverhohlen als literarisches Meisterwerk unter die Nase rieben.

Meiner teilweise ungesunden Neugierde habe ich es zu verdanken, dass ich mir während meines Urlaubes den ersten Band auslieh und dafür sogar meinen King zur Seite legte. Etwas, was sich für mich als treuen Fan als unverzeihliche Sünde ausnimmt und dementsprechend bestraft wurde. Meine allgemeinen Vorurteile wurden bestätig und noch übertroffen. Und hielt ich "Biss" bis dahin für gehypten Schund der untersten Sparte, so sprenge "Shades of Grey" mein Fassungsvermögen und kämpfte weit vehementer gegen meinen gesunden Menschenverstand, als es Swan und Cullen je getan haben.

Nur um dies vorweg zu klären: Ich habe absolut Nichts gegen Liebesromane, erotische/pornografische Literatur. Teufel, es gibt nichts Besseres, als sich von einem seichten Schmachtschinken beplätschern zu lassen, wenn einem nicht der Sinn nach schwerer Kost steht. Es darf auch kitischig und klischeehaft sein. Kurz um etwas, was nicht anstrengt und wo Aufmerksamkeit wenig gefragt ist, da man ohnehin weiß, was passiert, weil es tausende Male da war. Solange der Autor halbwegs gut schreibt, ist mir das alles genehm, aber DIESES Buch war nicht nur Sadomaso, sondern ein Trip an den Haustürklingelknopf Luzifers und zurück!

Im Buch geht es um die einundzwanzigjährige Ana. Ihres Zeichens Hardcore - Jungfrau in allen Belangen. Ja, unsere Hauptdarstellerin ist so real und glaubwürdig, dass ich sofort Kopfnickend zustimmte, in diesem Alter noch nicht einmal masturbiert zu haben.
Genau dieses obligatorische Mauerblümchen gerät an den attraktivsten, potentesten, köstlichsten und schönsten Mann aller uns bekannter Universen, welchen sie für die Zeitung ihrer Uni interviewen will.

Warum auch nicht?

Immerhin unterliegt dem Herren mit seinen knackjungen siebenunzwangig Jahren bereits ein Milliardenimperium, welches er sich ganz allein aufgebaut hat und für das er täglich nichts tun muss, außer seine viele freie Zeit organisieren. Selbstverständlich ist er außerdem ein begnadeter Pianist, Literaturliebhaber und Teesortenkenner.

Aha!

Er ist ein Zauberer, ein Magier, er kann sich trotz übergezogenem Gummi in seinen Gespielinnen ergießen.

Aha, aha!

Mal von diesen nebensächlichen Fakten abgesehen ist allein die Tatsache, dass wir es hier mit einem blutjungen Mogul zu tun zu haben, zu unreal um wahr zu sein. Selbst für amerikanische Verhältnisse.
Besagter Schönling hat allerdings eine sehr dunkle Seite, der er sexuell fröhnt und genau unsere unbescholtene, unangefingerte Prota geht ihm ins Netz. Man erbarmt sich ihrer Jungfräulichkeit mit den Worten:  "Leg Dich aufs Bett wir bereinigen jetzt Deine Situation."

Romantisch! Genauso stellen wir uns doch alle das Erste Mal vor!

Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass jene Defloration gleich mit zwei markerschütternden Orgasmen der schärfsten Sorte einherging. Sonnenklar, jede Frau kennt das! Ich brauche jetzt nicht zu erwähnen, dass dieser Zuchtbulle unsere Protagonistin seiter immer - wirklich IMMER - von einem Höhepunkt zum nächsten peitscht, quält und rammelt wie ein geistesgestörtes Werbemännchen für Potenzmittel? Das vollkommen unerfahrene Fräulein, welches vor besagter Nacht noch Jungfrau war, ist perfekt in Fellatio und führt ohne jegliche sexuelle Erfahrung und aus völlig eigenem Antrieb einen Deep Throat durch. Mit entsprechendem Ergebnis, denn unser Hengst kommt innerhalb von zwei Minütchen und darf miterleben wie der Beweis seiner Befriedigung im ganzen und ohne Murren geschluckt wird. Ich bin berauscht von soviel Realitätsnähe!

Hatte ich bereits erwähnt, dass unser atemberaubend schöner, wahnsinnig attraktiver Adonis einen riesengroßen Penis hat der selbstverständlich auch wahnsinnig potent ist, das frau allein durch eine bloße Berührung seines Körpers multiple orgasmiert. Damit die latent vergesslichen, nach Luft schnappenden Leserinnen das auch ja nicht vergessen, wird es auf jeder zweiten Seite noch mal erwähnt.
Selbstverständlich muss der fi(c)ktive Bestäuber gerettet werden. Seine kranke Seele ist von einem bösen, schwarzen Dämon besessen und nur eine kleine, naive, mit 4 Gehirnzellen ausgestattete Abtrünnige der Amischen kann ihn retten. Ganz klar, er wirft sofort alle seine Prinzipien über Bord um mit ihr ganz entgegen seiner Neigung, romantischen Kuschelsex zu praktizieren. Sie krempelt ihn um, zum fast zahmen Stubentiger. Aber eben nur fast....

Doch eines will mir nicht in den Kopf: Warum wird dieser alberne Vertrag ständig in den Mittelpunkt gerückt und dann sogar von Mr. Grey für irrelevant erklärt? Doch nicht etwa, weil sich Ms. Steele trotzdem verkloppen lässt? Vertrag hin Vertrag her, ich mach mit Dir ja trotzdem was ich will. Hat die Prota kein bisschen Stolz? Welche reale Frau auf der Welt würde dies bitte mich sich machen lassen? Und seit wann ist SM nicht einvernehmlich zwischen allen Beteiligten? Selbst die härtesten Orgien im Bonding, Fetisch und SM-Bereich basieren auf gegenseitigem Vertrauen und bewusst gelebter, angeborerner Neigung. Um Himmels Willen, man unterwirft sich der Gaudi wegen. Man lässt sich demütigen für einen Mann, den man allein mit seiner Liebe umpolen kann.

Wunderbar!

Und noch wunderbarer, das erste Mal und alle folgenden auf ein solides vertragliches Fundament zu setzen. Sex sollte man ja generell vertraglich bis ins kleinste Detail regeln. So macht es erst richtig Spaß.
Ich frage mich jedoch, welches Signal da an jugendliche Leserinnen gesendet wird? Habt keinen eigenen Willen, lasst euch verbiegen, verbiegt den Partner, trefft keine eigenen Entscheidungen, lauft immer schön tiefrot an, betet ihn an, macht was er will, haucht und flüstert nur in Gegenwart eines Mannes, habt Angst vor ihm denn er könnte ja unvermittelt ausholen und euch eine schallern. Lasst euch unterwerfen auch wenn ihr das nicht wollt, irgendwann wird er Euch dafür lieben. Welch widerlich antiquiertes Frauenbild hier vermittelt wird, weit schlimmer als in "Biss". Mir ist wirklich übel.

Zum Stil brauche ich nicht viel zu sagen, denn der passt zur Handlung wie Penis zu Vagina. Primitiv in Form von "Mein schönstes Ferienerlebnis" mit massenhaften wort- und satzgleichen Wiederholungen, überladen mit Klischees, minimal aussagekräftigen Inhalt, nur um sich von einer langweiligen Sexszene zur nächsten zu hangeln.
Diese Anastasia ist so naiv und weltfremd, das ich beim Lesen andauernd die Augen verdrehte, weil ich mich fremdgeschämt habe. Mr. Grey ist kein Dom er ist ein Stalker. Er begegnet ihr zu keiner Zeit auf Augenhöhe. Er missbraucht und nutzt auf 600 Seiten ihre Unerfahrenheit und Verliebtheit aus. Das kann ich noch ertragen, ist er eben der Antagonist in der Geschichte und darf selbstredend schlechte Eigenschaften haben, doch das sich die Prota gegen all diese Behandlungen nicht einmal zu wehren versucht, ist für mich unerträglich. Diese permanente Überwachung, die Kleinmacherei, Einschüchterung, Geringschätzung und Ana lässt dies alles duldsam über sich ergehen. Wo um alles in der westlichen Welt gibt es denn bitte sowas? Wie kann ich als Autor derartiges niederklecksen mit dem Ansinnen dies einer Zielgruppe emanzipierter, auf eigenen Beinen stehenden Frauen anzudrehen?! Meine Tastatur würde vor Ekel schmelzen, würde ich mich je dazu herablassen solch leere Figuren zu entwerfen. Die Sexszenen sind derart eintönig und fad und machen möglicherweise insgesamt 30 Seiten des Buches aus. Zumeist beschränken sie sich auf Anas Hauchen, Stöhnen, Stillhalten und Erröten, während der Herr Grau(schleier, den ich mir gerne als Blackout vor meinen Augen gewünscht hätte) untunterbrochen knurrt.
Ich war mal so frei mir zusammenzurechnen, was das geben würde, würde ich die Szenen mit meinem Mann in die Realität umsetzen. Wir kämen wohl auf acht Minuten Vorspiel, gefolgt von einer lächerlichen, zweiminütigen Penetration, welche mich bummsdiknall in tausend Teile zerspringen lässt. Meinem kleinen Tod folgt mein Partner dann auf dem Fuße. Fertig? Ja, so wie es aussieht, kann man dann in aller Ruhe die Zigarette danach genießen. Allerdings frage ich mich auch hier: Was soll daran so umwerfend toll sein?! Irgendwie schwirrte mir die ganze Zeit der Gedanken im Kopf herum, dass irgendwas nicht stimmen kann, wenn sich DAS zigmillionen Frauen wünschen... Quickies am laufenden Band.

Na, herzlichen Dank!

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Sexszenen ungemein schwer zu schreiben sind und zumeist kann man damit auch bösartig auf die Nase fallen. Von daher sollte man es wirklich nur in Andeutungen belassen oder zumindest nur grob umreißen. Die Fantasie der Leser hätte den Rest gemacht. Da bin ich mir ziemlich sicher, doch das Buch wäre so nie ein Knüller geworden, denn das Grundgerüst dieser lächerlichen Spermasession hat tatsächlich Potenzial und wenn E.L. James nur ein wenig schreiben könnte, hätte sie aus der Idee wirklich einen tollen Roman mit einem Schwerpunkt machen können.

Dies ist meine Meinung, die jedoch von den getreuen Fans gerne wegepöbelt wird. Wobei ich mir nicht nehmen lasse zu betonen: Wenn ich diverse sexuelle Vorstellungen habe, so kann ich diese mit meinem Mann besprechen. Es soll durchaus Beziehungen geben, in denen dies möglich ist. Offenkundig jedoch haben das viele Frauen nicht verstanden, bei all den Prüderievorwürfen, die ich über mich habe ergehen lassen müssen. Wenn DAS allerdings als Erotik gelten soll, dann bin ich gerne eine bigotte Schachtel, die für Sex immer noch den eigenen Partner anstatt einen Roman mit dünnflüssigem Inhalt bevorzugt.

Wenn ihr mich nun entschuldigt, meine schlechtere Hälfte wühlt gerade die Reitgerte aus dem Schrank...

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.10.2013 10:37.

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Re: Mein kleines Steckenpferd

von Desmodenia am 19.09.2013 21:51

Das ist okay, erhole dich gut. Privatleben und Gesundheit gehen immer vor. Obendrein gibt es mir mehr Zeit etwas Passendes zusammen zu zimmern.

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Re: Mein kleines Steckenpferd

von Desmodenia am 15.09.2013 22:11

Man sollte ja auch nur das von sich preisgeben, was man möchte. Nein, deine Idee mit diesem kleinen Steckbrief war gar nicht schlecht, fass das nicht so auf. Manche sind etwas befangen, wenn es darum geht frei heraus über sich zu reden. Es liegt halt nicht jedem und da sind so kleine, frei veränderbare Steckbriefe eigentlich eine nette Kletterhilfe. Vielleicht mal ein Beispiel, wie man frei schreiben könnte:

Mein Name ist Mary Sue, ich wurde an einem Freitag den 13. in Dumpfhausen ersonnen die Welt unsicher zu machen und mich als literarischer Gedankenvirus in die Hirne aller Hobbyautoren zu einem unheimlichen Schreckgespennst zu manifestieren. Kurz und gut: Euch das Fürchten zu lehren.
Meine Hobbies sind eigentlich nicht besonders Aufsehenerregend. Hin und wieder rette ich im Alleingang ganze Sonnensysteme vor dem sicheren Untergang und sehe dabei besonders blendend aus. Ich shoppe gerne, vorzugsweise ausgesprochen knappe Kleidung, die einem Hauch von Nullkommanichts gleicht, denn ein solcher Wonnekörper muss gezeigt und begehrt werden von so ziemlich allen begehenswerten Männern dieser und der fiktiven Welt. Nebenbei mache ich gerade meinen Professor in Atomwissenschaften, Mathematik, Psychologie und allen wichtigen und Studienfächern, die andere nicht mal aussprechen können....

Ich werde mich mal die Tage hinsetzen und einen Text über mich verfassen und ihn dir zusammen mit ein paar Links senden. Erstens ist dann das Eis gebrochen, zumal es ursprünglich ja mein Hirnpups war.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.09.2013 22:13.

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Re: ~One Piece~

von Desmodenia am 13.09.2013 14:36

Ich glaube, dass sich die Forschung der künstlichen Teufelsfrüchte an die Forschungen von Vegapunk anlehnen. Es sind eben künstlich generierte TFs mit eben betreffenden Fähigkeiten, wohl aber scheint eine Art der Genstruktur der geklonten Früchte nicht so wirklich zu funkionieren, denn sie beinhalten irgendwie immer einen Fehler. Wie sich das äußerst, ist anscheinend unterschiedlich und mir nicht wirklich bekannt, da ich den Arc auch nur am Rande mitverfolge. Vielleicht kann man die Zoanform nicht aufrecht erhalten oder man hat eine verminderte Lebenserwartung oder man hat einen archetypischen Spleen?

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Re: Mein kleines Steckenpferd

von Desmodenia am 12.09.2013 23:03

Mal so ne Nebenfrage, warum lässt du die Leute nicht ein bisschen über sich erzählen anstatt sie über Lieblingsessen und Co auszuquetschen? So würdest du individuelle Beiträge erhalten.

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Re: ~One Piece~

von Desmodenia am 09.08.2013 21:50

Ach, Pops...

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Re: Der König der Löwen – Das Musical

von Desmodenia am 03.08.2013 02:47

König der Löwen. Hm ja. Du merkst sicherlich, wie die Begeisterungsstürme bei mir ausbleiben. Wir hatten damals jedoch etwas mehr Glück mit den Darstellern. Diese konnten sich zumindest noch auf Deutsch artikulieren und so gesehen stünde einem weiteren Besuch, trotz der vielen Pannen in der Umsetzung der Geschichte, nichts im Wege, wenn.... ja, wenn das Ensemble, wie man immer wieder hört, nicht so grottig und teilweise furchtbar unverständlich singen würde.
Man erwartet jetzt nicht unbedingt von einem Musicalsänger anderer Nationalität ein geschliffenes Deutsch und manchmal darf es auch etwas "nuschelig" rüberkommen, aber für die Moneten, die einem für den Besuch des Stückes aus der Tasche geleiert werden, darf man erwarten, dass das Gebrubbel klar als Deutsch zu verstehen ist. Unsere Muttersprache ist nicht leicht, aber es bestürzt mich doch sehr, wenn ich das lesen muss, wie das Ensemble nur noch dahinlallt als hätte es 4,5 Promille im Blut. Darüber kann dann meiner Meinung nach auch nicht mehr die bombastische Atmosphäre und das tolle Feeling des Disney Klassikers hinwegtäuschen. Wenn man jedes zweite Wort erraten muss, geht die Stimmung flöten. Zumindest geht es den erwachsenen Zuschauern so. 

Enttäuscht war ich auch von der Umsetzung und/oder Interpretation einiger Charaktere. Scar ist nicht so trocken arrogant wie er es laut Grundidee sein muss. Die Stimme des Darstellers transportierte die fiese Art dieser Figur in keinem Satz! Scar ist zudem ein Einzelgänger, interessiert sich für nichts und niemanden, er hat keine Werte und keine emotionalen Beziehungen zu irgendjemandem. Und dann baggert diese wichtige Schlüsselfigur, die dem Zuschauer soviel vermitteln soll, auf einmal Nala an!? Was?? Warum? Das ist in sich absolut nicht schlüssig! Und fragt sich wieso er nie so viel Liebe wie sein Bruder bekommen hat!? Nein! Einfach nein! Das fragt sich diese Charaktere ganz sicher nicht. Denn er ist ein Fiesling. Dafür bezahlt er auch am Ende mit seinem Leben! Was vermittelt es denn sonst bitte den Kindern? "Du hast zwar Ansätze von gutem Denken und eigentlich weisst du, dass du etwas falsch machst, aber das reicht heute nicht mehr. Dein Leben ist verwirkt." Sicher nicht! Diese fehlende Konsequenz in der charakterlichen Umsetzung reißt alle Bedeutung in Stücke.

Timon und Pumba wurden überdeutlich auf lustig getrimmt. Unterschwelliger Witz macht eigentlich deren Charme aus. Das wurde wohl einfach für die besonders Dummen unter uns verworfen. Es muss am besten noch eine Applaus-Leucht-Reklame aufblinken, damit auch alle wissen, dass ein Witz gefallen ist. Timon ist ein Choleriker und ein in den Tag lebender Eigenbrödler, das macht ihn so witzig. Witze in der Form macht er einfach nicht. Punkt.
Rafiki..... Rafiki!!!!!  Rafiki ist zwar mal albern im Film, aber großer Gott, dass darin direkt wieder das Potenzial volksbelustigender Theaterschmierenkomödie entdeckt wird, das darf doch nicht sein! Er ist weise und ist präsent durch weniger Präsenz! Das kann man im Musical getrost vergessen!
Simba war die Hölle! Das Stück soll das zerreißende Zermürbnis zwischen Verantwortung, Gleichgültigkeit, Vergessen, Erinnern, Spaß und Ernst des Lebens und die Beziehung zu Familie und Freunden darstellen. Deswegen hängt Simba im Film faul in Lianen und will nichts hören vom König-sein! Aber nein.. Im Musical muss er natürlich auf den Trichter kommen, dass er rastlos und unruhig eine Lücke in seinem Leben füllen will. FALSCH! Dann spielt die Schlüsselszene um den Kontakt mit seinem Vater in den Sternen einfach keine tragende Rolle mehr!

Alles in allem, blieb bei mir nach dem Besuch ein dumpfes Gefühl und ich fragte mich auf dem Weg nach Hause, ob ich denn nur wütend sei, dass der Film nicht 1:1 übernommen wurde, aber das war es nicht. Die fehlende Konsistenz, das Vermischen von erzählerischen und schauspielerischen Leistungen, dass alles gesagt, nichts mehr entdeckt werden kann, dass kein Handeln einer Figur mehr logisch zur Entwiclung der Geschichte passt, das macht mich wütend.
Also wieso laufen immer wieder Ströme von Menschen in diesen Pfusch?

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Re: Mein kleines Steckenpferd

von Desmodenia am 03.08.2013 02:25

Mir gefällt es auch sehr gut, Meine. Die Namensgebung ist dir überlassen, solange es nicht Hundepupsbrigade ist, ist alles paletti. Mach dir mal keine Sorgen, diese ganze Webpage-Geschichte geht dir mit ein bisschen Übung ganz flott von der Hand. Du hast einen sehr guten Anfang gemacht. Vor allem die Musik finde ich toll. Weiter so!

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Re: ~One Piece~

von Desmodenia am 28.07.2013 15:04

Du könntest es auf One Piece Tube schauen. Dort finden sich der Film und alle Anime-Episoden deutsch untertitelt. Ich persönlich fand Z ganz in Ordnung. Längst zwar auch nicht mein Favorit, aber durchaus passabel und unterhaltsam. Wobei an Strong World wohl vorerst kein One Piece-Film heranreichen wird. Man merkt es den Filmen stets an, wenn Oda seine Finger mit im Spiel hatte. Was jedoch auch wenig verwunderlich ist.

Also ich persönlich finde Shiki von allen OP Filmschurken unerreicht.

Allerdings muss ich sagen, dass Movie Z unter der Aufsicht von Oda produziert wurde. Von daher war ich doch etwas enttäuscht, weil halt so viel Potenzial verschenkt wurde und ich eigentlich Odas Perfektionismus und seine Orginalität sehr zu schätzen weiß. In wie weit er aber Mitspracherecht hat und ob Toei nicht doch immer das letzte Wort hat, da es sicherlich auch eine Frage der Kosten ist, weiß ich aber nicht. "Aufsicht über..." kann ja auch nur heißen, dass er es abnickt und man daraus einen dicken Elefanten macht um die Besucherzahlen zu puschen.

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Re: ~One Piece~

von Desmodenia am 27.07.2013 16:24

Den kannst du mittlerweile überall streamen mit Untertiteln in allen Sprachen. Habe mir den Film mit englischen Subs angesehen. watchop.com ist immer eine zuverlässige Quelle für One Piece Manga Spoiler, Folgen und eben auch die Filme. Englischkenntnisse sollten vorhanden sein. Ansonsten einfach mal Professor Google befragen. Der spuckt schon was mit deutschen Untertiteln aus.

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